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Bonhoeffers Kritik der verkrümmten Vernunft. Eine erkenntnistheoretische Untersuchung
Antragstellerin
Professorin Dr. Christiane Tietz
Fachliche Zuordnung
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung
Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5224052
Gegenstand der Arbeit ist Dietrich Bonhoeffers frühe Erkenntnistheorie, die aus Bonhoeffers Habilitationsschrift "Akt und Sein" in ihren Voraussetzungen und Implikationen - unter Einbeziehung seiner anderen frühen Schriften - herausgearbeitet wird. Die gleichzeitig unternommene Nachzeichnung von Bonhoeffers kritischer Auseinandersetzung mit zeitgenössischen philosophischen (u.a. Husserl, Scheler, Heidegger) und theologischen Erkenntnistheorien (u.a. Barth, Bultmann, Gogarten, Przywara) dient dabei zur Präzisierung seines eigenen Entwurfes. Bonhoeffers Kritik an diesen Theorien wird von seinem Person- und Offenbarungsbegriff her verständlich gemacht und Bonhoeffers eigener Lösungsversuch von seinem Kirchenverständnis her eingeführt. Als zentrale Überzeugung Bonhoeffers ergbit sich, daß nur der Glaube dem Menschen ein angemessenes Selbstverständnis eröffnet, weil nur in ihm die Selbstverkrümmung der menschlichen Vernunft aufgebrochen wird. Die Arbeit läßt Bonhoeffers frühe Theologie in neuer Weise verstehbar werden und wirft zugleich ein kritisches Licht auf Bonhoeffers Methodik und Argumentationsweise. Schließlich zeigt sie auf, warum Bonhoeffer sich später von "Akt und Sein" inhaltlich hat distanzieren müssen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen