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Ethnologie und Nationalsozialismus

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5211978
 
Der Band enthält Aufsätze, die auf zwei Tagungen der DGV-Arbeitsgemeinschaft "Geschichte der Ethnologie" (1996 und 1997) vorgetragen und diskutiert worden sind. Ihr gemeinsames Anliegen war, den komplizierten Zusammenhang zwischen den ungleichen Partnern Völkerkunde und Nationalsozialismus hermeneutisch anzugehen; an unterschiedlichen Aspekten konnte als gemeinsames Resultat ein oft engagiertes Kooperieren anstelle des bisher angenommenen gegenseitigen Ignorierens herausgestellt werden. Nachdem der Herausgeber in der Einleitung sich der damaligen Völkerkunde als einem "parallelen Nativismus" zu nähern versucht hat, tasten E. Üner und H. Junginger für die Soziologie resp. Religionswissenschaft das interdisziplinäre Umfeld ab. Auch U. Mischek und K. Geisenhainer geht es um Figuren und Konzepte, die von außen auf die Ethnologie einwirkten. R. Kulick-Aldag und E. Renner beschreiben biographische Beispiele für Kontinuität bzw. Diskontinuität vor und nach 1945. U. Mischek und U. Michel rekonstruieren Organisationsgeschichte für die beiden im NS-Deutschland aktuellen Expansionsrichtungen. Die für die meisten Völkerkundler prioritäre Süd-Option wird von W. Liedtke mit Akten des Reichs-Kolonialamtes, von U. Braukämper mit der Tätigkeit der Kolonialschule Witzenhausen belegt. Zum Schluß stellt der Herausgeber anhand von Werner Peiners "Schwarzem Paradies" die Frage nach der Abbildbarkeit des damaligen Fernwehs, in dem er eine Variante von Lepenies' "Melancholie der Handlungsgehemmten" wiedererkennt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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