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Kognitive Reserve - Untersuchung des Zusammenhangs mit Persönlichkeit und ihrer neuronalen Basis
Antragstellerin
Dr. Annabell Coors
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2023 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 519357857
Kognitive Reserve beschreibt die Widerstandsfähigkeit gegenüber klinischen Beeinträchtigungen trotz pathologischer Veränderungen im Gehirn. Es ist wichtig kognitive Reserve besser zu verstehen um potenziell modifizierbare Faktoren aufzudecken, die es ermöglichen trotz bestehender Hirnpathologien klinisch unauffällig zu bleiben. Frühere Studien fanden heraus, dass im Alter die Persönlichkeitsmerkmale Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus mit kognitiver Reserve zusammenhängen, da sie als Moderatoren für den Zusammenhang zwischen Hirnpathologie und globaler Kognitionsfähigkeit fungierten. Zukünftige Forschung sollte jedoch prüfen, ob dies auch bei jüngeren Erwachsenen zutrifft und, ob Persönlichkeit die Diskrepanz zwischen bestehender Hirnpathologie und der Leistung in allen oder nur in bestimmten kognitiven Bereichen erklären kann. Auch die Mechanismen, die den Beziehungen zwischen bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und kognitiver Reserve zugrunde liegen, müssen weiter untersucht werden. Meine Annahme zu den Mechanismen ist, dass Stresswahrnehmung den Zusammenhang zwischen Neurotizismus und kognitiver Reserve vermittelt. Die Häufigkeit mit der jemand kognitiv herausfordernden Aktivitäten nachgeht könnte den Zusammenhang zwischen Gewissenhaftigkeit und kognitiver Reserve vermitteln. Ein weiterer Schwerpunkt dieses Projekts ist es ein besseres Verständnis der neuronalen Grundlage der kognitiven Reserve zu erlangen. Eine Grundannahme ist, dass Personen mit einer höheren kognitiven Reserve neuronale Netzwerke mit größerer Kapazität und/oder Effizienz besitzen, oder besser auf kompensatorische Netzwerke zurückgreifen. Die intraindividuelle Variabilität in der Hirnaktivierung wurde als ein wichtiges Merkmal von Hirnkapazität und -effizienz vorgeschlagen. Es gibt hierfür mehrere Maße, darunter Maße der zeitlichen Variabilität, der Signalkomplexität, der Dimensionalität und der Frequenz. Es muss jedoch geklärt werden inwieweit diese Maße miteinander korrelieren und inwieweit sie geeignet sind die der kognitiven Reserve zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen zu erfassen. Das Gesamtziel dieses Projekts besteht daher darin ein besseres Verständnis der kognitiven Reserve zu erlangen, indem zwei Unterprojekte mit den folgenden Zielen bearbeitet werden:(1) Zu untersuchen, ob die Persönlichkeit einen Faktor darstellt, der der kognitiven Reserve zugrunde liegt und welche Mechanismen diese Beziehung erklären.(2) Zu untersuchen, inwieweit verschiedene Maße der intraindividuellen Variabilität der Gehirnaktivierung miteinander korrelieren und neuronale Mechanismen der kognitiven Reserve darstellen.Ich werde meine Analysen auf Fragebogen-, Kognitions- und Bildgebungsdaten von 394 Teilnehmern der Reference Ability Neural Network (RANN)- und der Cognitive Reserve (CR)-Studien stützen. Bei diesen Studien handelt es sich um zwei laufende Längsschnittstudien, die am Irving Medical Center der Columbia University unter der Leitung von Prof. Stern durchgeführt werden.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Yaakov Stern, Ph.D.