Die elektrische Stimulation des Nucleus cochlearis über eine in den Recessus laterialis des IV. Ventrikels eingeführte Oberflächenelektrode ermöglicht eine teilweise Wiederherstellung des Hörvermögens bei Patienten mit beidseitiger Zerstörung des Hörnerven. Die klnischen Ergebnisse der Hirnstammstimulation sind im Vergleich zu den Resultaten cochleärer Implantate deutlich schlechter. Eine der wesentlichen Ursachen liegt im Bereich des Verbundes Elektrode-Hirnstamm. Die Elektroden überlappen aufgrund der anatomischen Verhältnisse nur etwa 1/3 der Oberfläche des Nucleus chochlearis. Ihr Stimulationsstrom wird durch kapazitive Eigenschaften der Pia mater und des Ependyms gestreut. Die erforderlichen Reizstärken für neuronale Aktivierung über Oberflächenelektroden liegen daher relativ hoch, die Schwellen für Fehlstimulation und neuronale Schädigung relativ niedrig. In den Nucleus chochlearis ventralis implantierte Mikrolektroden hingegen ermöglichen eine Tiefenstimulation nahe an den primären auditorischen Hirnstammstrukturen und die Ausnutzung der dreidimensionalen tonotopen Gradienten des Kerns. Im Rahmen der geplanten Studie sollen Biokompatibilität und Effektivität dieser neu entwickelten Insertionselektroden tierexperimentell untersucht werden.
DFG Programme
Research Grants
International Connection
Austria
Major Instrumentation
Elektrophysiologisches Meßsystem
Instrumentation Group
3410 Elektromyographen, Nystagmographen