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Untersuchung des spätaugusteischen Stützpunktes in Lahnau-Waldgirmes, Lahn-Dill-Kreis
Antragstellerin
Dr. Gabriele Rasbach
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 1999 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5175744
In den Jahren 1993-99 konnten durch großflächige Untersuchungen im römischen Stützpunkt von Lahnau-Waldgirmes, Teile der Umwehrung und der Innenbebauung (darunter das Zentralgebäude) freigelegt werden. Die Anlage datiert in das 1. Jahrzehnt n. Chr. und Münzfunde belegen, daß der Stützpunkt im Zuge der Niederlage der Römer in der sog. "Schlacht im Teutoburger Wald", 9 n. Chr., aufgegeben wurde. Die aufgedeckten Gebäudereste haben bisher in zeitgleichen römischen Anlagen der nordwestlichen Provinzen keine Parallelen, was insbesondere für Grundriß und Bauweise des Zentralgebäudes gilt. Es deutet darauf hin, daß in Waldgirmes erstmals für die augusteische Zeit der Aufbau ziviler Strukturen im besetzten Germanien archäologisch erfaßt werden konnte; dies wird durch außergewöhnliche Funde unterstützt. Die Frage, ob es sich bei der römischen Anlage von Lahnau-Waldgirmes tatsächlich um die älteste römische Stadtgründung im rechtsrheinischen Germanien handelt, kann nur durch die möglichst vollständige Untersuchung des Platzes beantwortet werden. Sie hätte größte Bedeutung für die Beurteilung der römischen Germanienpolitik insgesamt sowie speziell für die Frage, wie weit die Einrichtung einer römischen Provinz Germanien in den Jahren nach Christi Geburt bereits gediehen war.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Egon Schallmayer; Professor Dr. Siegmar von Schnurbein