Sedimentationsdynamik im Neogen-Becken von Platanos/W-Kreta, Griechenland

Im Zuge der Vorerkundung eines möglichen Tiefbohrstandortes W-Kreta soll mit Hilfe fazieller und biostratigraphischer Methoden die Dynmaik des neogenen Beckens von Platanos erarbeitet werden. Die geologische Neukartierung des Zielgebietes und erste Vorerkundungen durch die Arbeitsgruppe des Antragstellers lassen gegenüber der Entwicklung des östlich benachbarten Beckens von Kastelli eine unabhängige und weitgehend eigenständige Entwicklung erkennen. Sie umfaßt neben dem 1. Sedimentationszyklus (Torton/Messin) einen zweiten, pliozänen Zyklus und marines Altquartär, so daß hier die zeitliche Lücke in der Erfassung tektonischer Aktivitäten, welche im Becken von Kastelli den Anschluß zwischen den Aktivitäten des Ob.-Miozän und der Moderne nicht zuläßt, geschlossen werden kann. Angelpunkte für die Entschlüsselung dieser engräumigen Fazies-Differenzierung, sollen biostratigraphische Detail-Analysen (kalkiges und kieseliges Nannoplankton, Foraminiferen) von vier grundlegenden Fragestellungen in der Beckenentwicklung sein: 1) Beginn der marinen Sedimentation? 2.) Läßt sich im Bereich der Torton/Messin-Wende der vorübergehend regressive Trend des Beckens von Kastelli wiederfinden? 3.) Übergang vom 1. zum 2. Sedimentationszyklusses (lokale Natur des Messin-Events)? 4.) Gibt es ein sedimentäres Kontinuum zwischen dem Pliozän und Altquartär?

DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme

Teilprojekt zu SPP 1006:  Bereich Infrastruktur - Internationales Kontinentales Bohrprogramm (ICDP)