Project Details
Vergleichende geologisch-paläökologische Studie rezenter Hexactinelliden-Schwammriffe von Britisch Kolumbien/Kanada und ihren fossilen oberjurassischen Äquivalenten von Süddeutschland und Spanien
Applicant
Professor Dr. Manfred Krautter
Subject Area
Palaeontology
Term
from 1999 to 2006
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5172314
Kieselschwammriffe sind in der Erdgeschichte und hier vor allem im späten Jura weit verbreitet und daher auch seit langem in der Literatur bekannt. Trotz dieses Bekanntheitsgrades fehlen bis heute weitgehend Untersuchungen, die sich mit der Ökologie der Kieselschwämme auseinandersetzen. Überraschenderweise trifft dies auch auf heute vorkommende Kieselschwämme zu. Dies liegt sicher an der bathymetrischen und regionalen Verbreitung dieser Organismen. Sie sind heute überwiegend auf abyssale und hadale Meeresbereiche beschränkt. Weil sie ausgesprochen kälteliebend sind, sind sie in polaren Regionen auch auf dem tieferen Schelf anzutreffen. Untersuchungen erfolgten an rezentem Material überwiegend an "zufällig" gedredschtem Material. Dieses ist meist skelettal zerstört und die Weichteile aufgrund der großen Druckentlastung geplatzt, so daß man nur eingeschränkt damit arbeiten kann. Sinnvolle Untersuchungen zur Ökologie sind mit diesem Material nicht möglich.Von der Küste von Britisch Kolumbien/Kanada sind in einer Wassertiefe von nur 200-300 m rezente Hexactinelliden-Kiesel- schwammriffe vorhanden. Sie bedecken ein Gebiet von mehr als 700 km2. Mit Hilfe eines bemannten U-Boots sollen diese Kieselschwammriffe detailliert untersucht werden und als aktualistisches Beispiel, Basisdaten für den Vergleich mit fossilen Kieselschwammriffen des Oberjura liefern.Dieser Ansatz, der bei Korallenriffen seit Jahrzehnten erfolgreich angewandt wird, soll insgesamt die Interpretation fossiler Kieselschwammriffgemeinschaften erleichtern, bzw. sie erst möglich machen. Dieses Konzept wurde auf Kieselschwammriffe bisher noch nicht angewandt und entsprechend neue Erkenntnisse dürfen erwartet werden.
DFG Programme
Research Grants