Project Details
Leibnizens Discours sur la théologie naturelle des Chinois (1715/16)
Applicant
Professor Dr. Hans Poser (†)
Subject Area
History of Philosophy
Term
from 1998 to 2003
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5159878
Vier Jahre nach der ersten Auflage der Novissima Sinica von Gottfried Wilhelm Leibniz erschienen 1701 in Paris zwei ältere Abhandlungen der China-Missionare Niccolo Longobardi SJ. und Antonio Caballero de Sainte Marie O.F.M., nämlich »Traité sur quelques points de la religion des Chinois« bzw. »Traité sur quelques points importants de la mission de la Chine«. Im August 1709 schrieb Leibniz an Des Bosses, daß er in mehreren Heften einer französischen Zeitschrift die Rezensionen der Schriften von Longobardi und von Sainte Marie gelesen habe. Am 12.10.1714 berichtete Nicholas de Rémond in einem Brief an Leibniz über seine Lektüre der Abhandlung von Longobardi und bat den Briefpartner um ein "jugement". Leibniz entsprach dem Wunsch, und auf diese Weise entstand, ein Jahr nach der Monadologie und an dieselbe Person adressiert, der größte und fast vollständig abgeschlossene Text Leibnizens über die chinesische Philosophie: Discours sur la théologie naturelle des Chinois. Auf diese Schrift ist die Forschung bisher kaum aufmerksam geworden. Dies gilt sowohl für eine Leibniz-immanente Deutung des Textes (etwa mit Bezug auf die Monadologie) als auch für das Leibnizsche Verständnis der chinesischen Philosophie und Religion(en) relativ zu den jesuitischen Deutungen und gegenüber Auslegungen anderer Denker seiner Zeit (etwa Malebranche). Nicht einmal eine für die wissenschaftliche Forschung brauchbare kritische Edition des Textes liegt vor.Das beantragte Forschungsprojekt hat seinen Hauptgegenstand in Leibnizens »Discours sur la théologie naturelle des Chinois« und besteht aus zwei Teilen: einer kritischen Vorausedition des Textes und einer monographischen Darstellung der Untersuchungsergebnisse.
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