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Die Biodiversität endemitenreicher europäischer Gebirge und Untersuchungen zu ihrer historischen Biographie au der Grundlage der phylogenetischen Verwandtschaft ausgewählter Taxa (Insecta: Coleoptera)

Applicant Dr. Lothar Zerche
Subject Area Zoology
Term from 1999 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5159514
 
Biodiversitätsforschung in der Paläarktis steht in vielen Tiergruppen ebenso am Anfang wie die Erforschung der tropischen Diversität. Zahlreiche Gebirge der Paläarktis - auch in Europa - sind in bezug auf ihren Bestand an Arten und deren Lebensweise, besonders der endemischen Arten, unzureichend oder nicht erforscht. Ihre Biodiversität ist auch am Ende des 20. Jahrhunderts nach mehr als 200-jähriger Erforschung nicht annähernd bekannt. Besonders reich an pflanzlichen und tierischen Endemiten sind die Gebirge der Balkanhalbinsel, der Apenninenhalbinsel, der Iberischen Halbinsel und die Südalpen, weil sie während der pleistozänen Eisvorstöße nicht oder nicht völlig vereist waren. Diese endemischen Arten oder Artengruppen, die zum Teil aus dem Tertiär überdauern konnten, machen vor allem den Wert eines Landesfauna aus. Sie sind zugleich ein gesamteuropäisches wissenschaftliches Erbe, das es zu erforschen, zu dokumentieren und zu bewahren gilt. Solche oft nur einem Gebirge oder Bergmassiv eigenen Taxa sind bei Insekten selten auffällig. Bei den hier untersuchten Gruppen handelt es sich um unscheinbare Bewohner der Bodenstreu, deren wissenschaftliche Erforschung durch ihre verborgene Lebensweise, ihre ökologische Spezialisierung und oft auch durch phänologische Besonderheiten erschwert ist. Durch Grundlagenforschung zum Arteninventar, zur Lebensweise und Autökologie der Arten und zur Größe ihrer Areale, ihrer Höhenstufenverteilung sowie zu ihren Beziehungen untereinander sowie zur stammesgeschichtlichen Verwandtschaft ausgewählter systematischer Einheiten der Kurzflügelkäfer sollen weiterreichende Aussagen, darunter zur historischen Biogeographie insulärer Lebensräume, zur Gefährdung solcher lokaler Endemiten und damit letztlich zu ihrem Schutz ermöglicht werden; denn nur, was man kennt und von dessen Gefährdung man weiß, kann man auch wirksam schützen. Das Thema füge sich ein in 'Systematics Agenda 2000. Charting the Biosphere. A Global Initiative to Discover, Describe and Classify the World's Species'.(P)
DFG Programme Research Grants
 
 

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