Das Forschungsvorhaben beabsichtigt eine umfassende rechts- und sozialgeschichtliche Untersuchung des richterlichen Dienstes des Reichs- und Bundeslandes Baden über die politischen Systembrüche in der ersten Hälfte des 2o. Jahrhunderts hinweg. Ziel dieser Studie ist 1) eine vollständige quantitative und qualitative Analyse des Resistenz- oder Widerstands- und Anpassungspotentials in der NS-Zeit innerhalb einer geschlossenen Berufsgruppe, der eine besondere Sensibilität für rechts- bzw. unrechtsstaatliche Herrschaftsstrukturen zugeschrieben werden darf. 2) Die Eruierung liberaler Traditionen im politischen und im Berufsverhalten der badischen Richterschaft, die ihr Berufsethos auf den von ihr im 19. Jahrhundert miterkämpften Freiheitsrechten gründete. 3) Die Feststellung personeller Kontinuitäten resp. Diskontinuitäten von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis in die Gründungsphase der Bundesrepublik Deutschland.
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