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Nachlaß Viktor von Weizsäcker. Edition und Kommentar
Antragsteller
Professor Dr. Heinz Schott
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 1998 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5143168
Ziel des Projektes ist die systematische Erschließung und ausgewählte kommentierte Edition des Hauptnachlasses Viktor von Weizsäckers (1886-1957), womit wesentliche Voraussetzungen für eine wissenschaftshistorische Bewertung des Weizsäckerschen Werkes geschaffen werden. Überdies lenken die Nachlaßmaterialien, zu denen Vorlesungen, Abhandlungen, Entwürfe und ein umfangreicher Briefwechsel gehören, den Blick auf jene Denk- und Theorieansätze Weizsäckers, deren Wert für die wissenschaftstheoretische Grundlegung der Medizin bislang unbeachtet blieb. In besonderem Maß gilt dies für folgende Problembereiche. 1. Medizinische Anthropologie: Noch immer ermangelt es der Psychosomatischen Medizin an einer methodologischen Grundlegung jenseits des klassischen Wissenschaftsparadigmas. Der diesbezügliche Beitrag der Medizinischen Anthropologie Weizsäckers ist weitgehend unbekannt. 2. Naturphilosophie: Die Konsequenzen einer der modernen Physik vergleichbaren Revision der Grundbegriffe für die Medizin untersucht zu haben, macht den geistesgeschichtlichen Rang der naturphilosophischen Studien Weizsäckers aus, zu denen der Nachlaß wesentliche Ergänzungen liefert. 3. Gestaltkreislehre: Im Lichte bislang unbekannter Nachlaßtexte erlangt die Gestaltkreislehre hinsichtlich des Diskurses um Struktur und Einheit diagnostischen Wissens und therapeutischen Handelns neue Bedeutung. 4. Medizinische Ethik: Angesichts der sich zunehmend verschärfenden Kontroversen verspricht das von der Anthropologie der Gegenseitigkeit her bestimmte ärztliche Ethos der Weizsäckerschen Entwürfe adäquate Formen medizinethischen Argumentierens bereitzustellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen