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Molekulare Epidemiologie des Lassa-Virus aus Patienten in Nigeria über einen Zeitraum von fünf Jahren

Antragstellerin Dr. Sophie Duraffour
Fachliche Zuordnung Virologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 513978232
 
Lassa-Fieber ist ein durch Lassa-Virus (LASV) verursachtes virales hämorrhagisches Fieber. Es ist in Westafrika endemisch, wobei Nigeria das am stärksten betroffene Land ist. Jedes Jahr erkranken Tausende von Menschen an Lassa-Fieber wobei die klinische Ausprägung der Erkrankung weit gefächert ist. Die Sterblichkeitsrate von hospitalisierten Patienten liegt bei ca. 20%. LASV ist ein RNA-Virus, dessen Genom einer schnellen Evolution unterworfen ist. Im Laufe von Hunderten oder Tausenden von Jahren, in denen es in seinem tierischen Reservoir zirkuliert, hat es sich genetisch enorm diversifiziert. Derzeit sind mehrere genetische Linien bekannt. Mittels Sequenzanalyse des Virus können LASV-Übertragungswege sowie die räumliche und zeitliche Ausbreitung des Virus rekonstruiert werden. Auch können mögliche Zusammenhänge zwischen genetischen oder phylogenetischen Markern und der Schwere der Erkrankung aufgeklärt werden. Dies ist immer wieder spekuliert worden, konnte aber aufgrund fehlender Daten nie nachgewiesen werden. Eine umfangreiche Sequenzanalyse ermöglicht auch den Nachweis seltener oder neu-auftretender Virusvarianten oder genetischen Linien, die mit unbekannten Reservoir-Tieren in Verbindung stehen könnten. Wir wollen diese Forschungsfragen angehen, indem wir den bisher größten Datensatz von mehr als 500 LASV-Sequenzen und Metadaten generieren. Die zu sequenzierenden Viren stammen aus Patientenproben, die zwischen 2018 und 2022 gemeinsam mit unserer Partnerinstitution in Nigeria gesammelt wurden. Die Sequenzdaten sollen mit den entsprechenden klinischen Daten, der Viruslast, dem Krankheitsverlauf und der geographischen Herkunft des Patienten zusammengeführt und analysiert werden. Die neuen Daten zur Virusvielfalt, Ausbreitungs-Dynamik und potenziellen Korrelation zwischen genetischen Virusmarkern und klinischer Manifestation (Virulenz) werden zur Kontrolle von Ausbrüchen in endemischen Regionen und der Entwicklung moderner molekularer Diagnostikverfahren sowie prophylaktischer und therapeutischer Strategien beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien, Nigeria
 
 

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