Lange Generationsdauer, niedrige Umgebungstemperaturen und niedrige Stoffwechselraten lassen eine Verringerung der Geschwindigkeit molekularer Evolution unter polaren Bedingungen erwarten. Erste Daten von antarktischen Isopoden (Serolidae, Arcturidae) zeigen jedoch, daß deren molekulare Evolution auch unter polaren Bedingungen signifikant schneller verlaufen ist als die der Vergleichsgruppen. Die Temperatur bzw. die Langsamkeit der Stoffwechsel- und Vermehrungsprozesse können demnach keine entscheidenden Parameter sein, die die Geschwindigkeit molekularer Evolution bei poikilothermen Tieren steuern. Erste Ergebnisse von Amphipoden zeigen, daß die Höhe des möglichen Genflusses zwischen Populationen bestimmende Mobilität der Adulttiere einen größeren Einfluß auf die molekulare Evolution hat. Die Allgemeingültigkeit dieser Hypothese soll anhand weiterer Gene und Taxa überprüft werden.
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