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Effekte der Landnutzung auf Regenerationsstrategien von Pflanzen in Grasländern und ihre Beziehung zur Strukturierung der Pflanzengemeinschaften

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512282710
 
Die Kapazität, sich erfolgreich zu reproduzieren, ist entscheidend für die Persistenz und Stabilität von Pflanzenpopulationen und die Strukturierung von Artengemeinschaften. Pflanzliche Strategien zur Reproduktion unterscheiden sich in ihrer Abhängigkeit von der Samenproduktion oder von klonaler Reproduktion. In temperaten Grasländern, die von ausdauernden krautigen Pflanzenarten dominiert werden, sind nahezu alle Pflanzenarten in der Lage sich sowohl durch sexuell produzierte Samen als auch durch klonale (asexuelle) Reproduktion fortzupflanzen. Es ist aber nicht gut untersucht, wie Änderungen in der Landnutzung von temperaten Grasländern die Regenerationsstrategien von Pflanzen beeinflussen. Dieses Projekt hat daher das Vorhaben, Effekte der Landnutzung auf Regenerationsstrategien von Pflanzen in den gemeinsamen Graslandexperimenten (Experiment zur reduzierten Landnutzungsintensität (REX), Landnutzungsexperiment (LUX)) zu charakterisieren. Die folgenden Ziele werden verfolgt: (1) Wir werden die unterirdische Knospenbank beproben, um ihre Größe und Zusammensetzung (unterschiedliche Knospentypen) zu bestimmen, die die Gesamtheit aller Knospen darstellt, die potentiell für die vegetative Regeneration zur Verfügung stehen. (2) Wir werden die Samenproduktion der Pflanzengemeinschaften abschätzen und den Samenregen ermitteln, die potentiell für die Reproduktion von Pflanzen durch Samen zur Verfügung stehen. (3) Wir werden die Größe und Diversität der Diasporenbank im Oberboden bestimmen, welche eine wichtige Komponente des demographischen Speichers darstellt. Durch die Kombination dieser Messungen werden wir wichtige Daten zu unterschiedlichen pflanzlichen Regenerationsstrategien und zum demographischen Speicher ermitteln, die selten zusammen erfasst werden, und damit die Effekte von Änderungen in der Landnutzung auf diese Variablen quantifizieren. Basierend auf diesen Daten werden wir analysieren, in welchem Maße die Diasporenbank und die unterirdischen Knospenbank die Änderungen in der Diversität und Zusammensetzung der oberirdischen Vegetation wiederspiegeln, wie diese Änderungen von der vorherigen Landnutzungsintensität bzw. einzeln Komponenten (Mahd, Beweidung, Düngung) abhängen und von unterschiedlichen Umweltbedingungen beeinflusst werden. Darüber hinaus werden wir testen, wie Änderungen der Landnutzung Korrelationen oder „trade-offs“ verschiedener pflanzlicher Regenerationsstrategien untereinander bzw. zur funktionellen Zusammensetzung der Pflanzengemeinschaften in weiteren Merkmalen beeinflussen. Das Projekt wird dazu beitragen, merkmalsbasierte ökologische Untersuchungen durch eine verstärkte Einbeziehung von Regenerationsmerkmalen von Pflanzen zu erweitern, welche gemeinsam oder unabhängig voneinander als Schlüsselfaktoren das Wachstum und die Abundanz von Populationen beeinflussen. Damit soll ein besseres Verständnis der Prozesse erlangt werden, die zur Veränderung von Pflanzengemeinschaften bei einer Änderung der Landnutzung führen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Tschechische Republik
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Jitka Klimesova
 
 

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