Auf der Basis der Theorie der sozialen Konstruktion von Geschlecht soll die Kontinuität und Diskontinuität von geschlechtlichen Zuschreibungen im Bereich von Studienfächern, wissenschaftlichen Arbeitsgebieten und Professionen geklärt werden. Ein besonderes Gewicht wird der Frage beigemessen, welche gesellschaftlichen Bedingungen, welche sozialen Prozesse und kulturellen Diskurse zu Abweichungen und Widersprüchen zwischen dem Konstrukt geschlechtlicher Normierungen und gesellschaftlichen Praktiken führen. Die empirische Analyse bezieht sich auf die Entwicklung in Deutschland seit der Zulassung der Frauen zum Studium und umfaßt den Zeitraum bis 1945. Damit trägt das Projekt dazu bei, die historische Ausgangslage und die Traditionslinien für die kulturellen Zuschreibungen von Männlichkeit und Weiblichkeit im Bereich von Wissenschaftsdisziplinen und akademischen Berufskarrieren auch in der Bundesrepublik aufzuzeigen.
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