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FAR-RMS: Studie für die Erstlinientherapie und die Rezidiverkrankung an einem Rhabdomyosarkom

Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510548233
 
Das Rhabdomyosarkom (RMS) ist das häufigste Sarkom, wobei 59 % der Fälle bei Kindern auftreten. Obwohl relativ selten, ist das RMS das häufigste pädiatrische Weichteilsarkom und wird in Deutschland bei etwa 80 Kindern und Jugendlichen pro Jahr neu diagnostiziert. Die Mehrzahl der Patienten erhält eine präoperative Chemotherapie. Trotz der Empfindlichkeit des Sarkoms gegenüber Chemotherapie ist jedoch eine Behandlung mit Operation und/oder Strahlentherapie erforderlich, um langfristig einen Rückfall zu verhindern. Bei Patienten mit metastasierter Erkrankung kann mit intensiver Chemotherapie und lokaler Therapie in 75 % der Fälle eine Remission erreicht werden, aber die überwiegende Mehrheit erleidet einen Rückfall, was zu einem ereignisfreien 3-Jahres-Überleben (EFS) von nur 27 % führt. Da es sich um eine seltene Krankheit handelt, sind die größten Herausforderungen bei der Behandlung von Patienten mit "sehr hohem Risiko" (VHR), "hohem Risiko" (HR) und rezidiviertem RMS zu verzeichnen. Bei diesen Patientengruppen sind die Fortschritte mit den derzeit verfügbaren Wirkstoffen unzureichend und es werden neue Ansätze benötigt. FaR-RMS ist eine übergreifende Studie für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit neu diagnostiziertem und auch rezidiviertem Rhabdomyosarkom (RMS). Diese Studie findet in vielen europäischen Ländern statt. Sie umfasst mehrarmige und mehrstufige Fragen mit drei Hauptzielen zur Verbesserung der Prognose durch: 1. Einführung neuer medikamentöser Therapieschemata in den am weitesten fortgeschrittenen Krankheitsstadien: sehr hohes Risiko (VHR), hohes Risiko (HR) und Rückfall. 2. Verlängerung der Dauer der Erhaltungstherapie 3. Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle durch Strahlentherapie bei Patienten mit VHR, HR und Standardrisiko (SR) sowie bei der Behandlung von Metastasen. Darüber hinaus wird die Studie die neue Risikoklassifikation anhand des PAX-FOXO1-Fusionsgenstatus anstelle der bisherigen histologischen Subtypisierung untersuchen. Die deutsche Beteiligung an FaR-RMS wird in das Netzwerk der Cooperative Soft Tissue Sarcoma Study Group (CWS) integriert, das auch gemeinsame nationale Forschungsprojekte mit dem Hopp Kinderkrebszentrum Heidelberg umfasst. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil der Zusammenarbeit, aber nicht Gegenstand dieses Antrags. Um diese nationalen Forschungsprojekte in einen klinischen Kontext stellen zu können, ist die Beteiligung Deutschlands an der europäischen FaR-RMS-Studie unerlässlich. Sie schafft die Voraussetzung für eine einheitliche Therapie in der Zukunft. Nur so können die molekularen Forschungsprojekte in Europa sinnvoll mit klinischen Daten verglichen werden. Eine Zusammenführung der klinischen Daten mit den Registerdaten des CWS ist geplant. Da es sich beim RMS um eine seltene Erkrankung mit einer großen intratumoralen Heterogenität handelt, ist eine Zusammenarbeit auf europäischer Ebene im Rahmen gemeinsamer biologischer Projekte/Datenanalysen geplant.
DFG-Verfahren Klinische Studien
 
 

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