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Molekulare Ferroelektrika für die elektrokalorische Kühlung
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Anna Grünebohm; Privatdozent Dr. Vladimir V. Shvartsman
Fachliche Zuordnung
Herstellung und Eigenschaften von Funktionsmaterialien
Computergestütztes Werkstoffdesign und Simulation von Werkstoffverhalten von atomistischer bis mikroskopischer Skala
Computergestütztes Werkstoffdesign und Simulation von Werkstoffverhalten von atomistischer bis mikroskopischer Skala
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510095586
Die Erforschung von molekularen Ferroelektrika hat wegen deren photovoltaischen Eigenschaften und ihrem Potential für Anwendungen basierend auf dem piezoelektrischen Effekt und für die Energiespeicherung in den letzten Jahren großes Interesse hervorgerufen. Im Gegensatz dazu wurde ihre Kapazität für Kühlanwendungen mittels des elektrokalorischen Effekts kaum erschlossen, das fundamentale Verständnis ist lückenhaft und es wurden bisher keine direkten Messungen des kalorischen Effekts veröffentlicht. Dies ist insbesondere deswegen überraschend, da sie mit geringen Kosten, niedrigen und einstellbaren Übergangstemperaturen, verschiedenen Freiheitsgraden und einer großen latenten Wärme am Phasenübergang sehr vielversprechend für dieses Anwendungsfeld sind. Im Projekt Molectra streben wir eine Optimierung von Phasenübergängen und des kalorischen Effekts in molekularen Ferroelektrika an. Zunächst möchten wir die Rolle der Dipolmomente der organischen Kationen und der unterschiedlichen Beiträge zur latenten Wärme am Phasenübergang grundsätzlich verstehen und dann unsere Erkenntnisse für die Materialoptimierung nutzen. Hierbei werden wir uns auf hybride perovskitische Einkristalle (Me3NCH2XN+)-TM-Y3, (X, Y = Cl, Br, I und TM = Fe, Mn, Zn) konzentrieren, die ein vielversprechendes Phasendiagramm mit einer morphotropen Phasengrenze und niedrigen Curietemperaturen aufweisen. Wir werden theoretische Ansätze, insbesondere ab initio (basierte) atomistische Simulation (Gruppe RUB), und experimentelle Studien (Gruppe UDE) einschließlich der ersten direkten kalorischen Messungen an dieser Materialklasse kombinieren. Beide Gruppen haben umfassende Erfahrungen im Feld von ferroelektrischen Materialien und vor allem in der Untersuchung von kalorischen Effekten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Großgeräte
Infrared camera for ECE measurements
Gerätegruppe
5840 Spezielle Infrarot-Detektoren
Mitverantwortlich
Professor Dr. Doru Constantin Lupascu