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Bildgebungsgesteuerte Neurohumorale Therapie-Interventionen nach Myokardinfarkt

Fachliche Zuordnung Radiologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 507803309
 
Nach einem Herzinfarkt kann eine neurohumorale Überaktivierung eine Herzschwäche bedingen. Solche Regulationsstörungen des Nervensystems sind u.a. durch eine unzureichende Eliminierung des Übertragerstoffs Norepinephrin aus dem synaptischen Spalt bedingt, beispielsweise durch eine Fehlfunktion des Norepinephrin-Transporters (NET), der die Wiederaufnahme des Botenstoffs in die präsynaptische Zelle regelt. Zusätzlich kann eine Herzinsuffizienz nach Herzinfarkt bereits in einem frühen Stadium zu einer erhöhten Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) führen. Solch eine neurohumorale Überaktivierung hat jedoch nicht nur Folgen für das Herz, sondern auch für die Nieren als sekundär geschädigtes Organ. So ist das verstärkte Auftreten eines akuten und chronischen Nierenschadens nach Herzinfarkt mit einer erhöhten Rate an Nierenersatzverfahren und steigender Todesrate verbunden. Daher sind neue Therapiestrategien nötig, um nicht nur die Herz-, sondern auch die Nierenfunktion nach einem Herzinfarkt zu verbessern. In vorliegendem Projekt wird diesem dringenden Bedarf Rechnung getragen, in dem innovative Bildgebungs-Biomarker in einem Herzinfarkt-Modell der Ratte getestet werden. Hierbei werden hochsensitive, 18F-markierte Radiopharmaka für die Ganzkörper-Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eingesetzt, welche die Aktivierung des NET und RAAS in Herz und Nieren nicht-invasiv abbilden können. Die Projektziele sind wie folgt: Zunächst soll das Ausmaß und der Schweregrad einer NET- und RAAS-Aktivierung in Herz (Zielorgan) und Nieren (sekundär geschädigtes Organ) mittels PET-Radiopharmaka im Langzeitverlauf nach einem Infarkt gemessen werden. Danach soll erfasst werden, ob das PET-Signal eine chronische Funktionsverschlechterung von Herz und Nieren nach einem Herzinfarkt vorhersagen kann (u.a. durch Messung der linksventrikulären Ejektionsfraktion und der Glomerulären Filtrationsrate im Verlauf). Abschließend soll getestet werden, ob mittels PET der ideale Zeitpunkt erfasst werden kann, um eine Therapie einzuleiten, die einer neurohumoralen Überaktivierung entgegenwirkt. Solch eine zielgerichtete, bildgebungsgesteuerte Behandlung könnte nicht nur die Herz-, sondern auch die Nierenfunktion nach einem Herzinfarkt entscheidend verbessen. Die klinische Relevanz ist als hoch einzuschätzen. Somit könnte mittels einer solchen Bildgebungsstrategie Patienten hinsichtlich Ihres Risikos für eine spätere Funktionsverschlechterung von Herz und Nieren beurteilt werden. Darüber hinaus könnte zum Zeitpunkt eines ausgeprägten PET-Signals eine anti-neurohumorale Therapie eingeleitet und somit patienten-individuell das beste Therapieergebnis für Herz und Nieren erzielt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
Kooperationspartner Professor Steven Rowe, Ph.D.
 
 

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