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Einstellungen und Verhaltensweisen in der Lehrer-Schüler-Beziehung: Eine theoretische Modellkonzeption reziproker Beziehungen zwischen Lehrkräften und Lernenden

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 505944354
 
Die Lehrer-Schüler-Beziehung (LSB) ist eine der entscheidendsten aber auch komplexesten Determinanten erfolgreicher Lehr-/Lernprozesse. Dieser Komplexität ist es wohl auch geschuldet, dass sowohl auf der Ebene empirischer Forschungsansätze als auch auf der Ebene der Theoriebildung maßgebliche Limitationen existieren. Insbesondere mangelt es an Theoriemodellen, die alle beteiligten Akteure und die Wechselseitigkeit ihrer Interaktion einbeziehen und dabei auch vermittelnde Mediationsprozesse in den Blick nehmen, die mit institutionellen Bedingungsfaktoren und sozio-kulturellen Kontextfaktoren, sowie Einstellungen und Lehr-/Lernmerkmalen zusammengenommen die LSB bestimmen. In bisherigen empirischen Studien wurden zudem meist nur einzelne Aspekte losgelöst aus dem komplexen Zusammenwirken betrachtet. Diese theoretischen und empirischen Limitationen greifen wir in unserem Forschungsvorhaben auf, indem wir Modelle zur Beschreibung der LSB zu einem Modell zusammenführen und dieses in zwei Teilprojekten mittels längsschnittlichem Forschungsdesign (vier Messzeitpunkte) anhand von Fragebogendaten teilnehmender Schüler/-innen und Lehrkräfte empirisch validieren. Im Detail gilt es mittels Modellierung von random-intercept cross-lagged Panelmodellen die wechselseitigen Beziehungen zwischen der LSB und den professionellen Kompetenzen der Lehrkraft (Teilprojekt I: Universität Potsdam unter Leitung von Rebecca Lazarides) sowie zwischen der LSB und der akademischen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler (Teilprojekt II: Universität Greifswald unter Leitung von Diana Raufelder) zu untersuchen. Darüber hinaus sollen längsschnittliche Mehrebenenmodelle Aufschluss darüber geben, inwiefern Einstellungen und Professionsmerkmale der Lehrkräfte (Teilprojekt I) sowie die Einstellungen und Lernmerkmale der Schülerinnen und Schüler (Teilprojekt II) das Beziehungsverhalten beider Interaktionspartner und den damit verbundenen Interaktionsprozess auf Individual- und Klassenebene beeinflussen. Schließlich gilt es in Mediationsanalysen die psychologischen Prozesse (z.B. Emotionen, Motivation) seitens der Lehrkraft (Teilprojekt I) sowie seitens der Schülerinnen und Schüler (Teilprojekt II) zu untersuchen, die zwischen spezifischen Dimensionen des Beziehungsverhaltens beider Interaktionspartner und den akademischen sowie psychologischen Konsequenzen der LSB vermitteln. Zusätzlich werden institutionellen Bedingungsfaktoren und sozio-kulturellen Kontextfaktoren als potenzielle Moderatoren berücksichtigt. Die Ergebnisse unserer Studien werden zu einem besseren Verständnis der LSB und ihrer Rolle für die akademische Entwicklung Lernender sowie für die sozio-emotionale und kognitive Entwicklung von Lehrkräften führen. Sie sind somit von hoher Relevanz sowohl für Forschende als auch für die Lehrer/innenbildung und die Schulpraxis.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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