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Gesten oder Gebärden? Vergleich manueller und nicht-manueller Konstruktionen mit der gleichen Form in lautsprachbegleitender Gestik und Gebärdensprache: ein Korpus-basierter Ansatz

Antragstellerin Dr. Anastasia Bauer
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 502013233
 
Es gibt eine Reihe von manuellen und nicht-manuellen Konstruktionen, die nicht nur auf die Gebärdensprache beschränkt sind, sondern auch in der lautsprachbegleitenden Gestik beobachtet werden. Folgende Formen werden in diesem Projekt systematisch behandelt: die sog. palm-up, throw away, Zeigeform, list buoys, Bewegungen der Augenbrauen, die sog. Listenbojen, und seitliche Körperhaltung. Während einige dieser ausgewählten Konstruktionen bereits erforscht sind, blieben andere Formen weniger beachtet und es gibt keinen keine kontrastive Studie dieser Konstruktionen zwischen Nutzern der Laut- und Gebärdensprache. Dieses Projekt schließt diese Lücke. Ziel ist es, eine detaillierte korpusbasierte Analyse der ausgewählten Konstruktionen sowohl in Gestik als auch in der Gebärdensprache zu liefern. Ziel ist es herauszufinden, wie und inwieweit sich diese Konstruktionen in der Gebärdensprache funktional und formell von den Gesten unterscheiden. Da diese Konstruktionen in der gleichen Modalität produziert werden, werden sie die gleiche theoretische Behandlung erfahren und entlang einer Reihe von verschiedenen Dimensionen untersucht, die die strikte Gestik-Gebärdensprache Zweiteiligkeit verwischen und das Verständnis dieser manuellen und nicht-manuellen Aktivitäten als eine übergreifende Modalkontinuum, entlang dessen funktionale Konventionalisierung und Lexikalisierung stattfindet. Mit der Unterscheidung von Gebärden und Gesten, den beiden Paradebeispielen für visuelle Kommunikation, bietet dieses Projekt auch weitere Einblicke in die Interaktion verschiedener Kanäle und die dieser Interaktion zugrunde liegenden grammatikalischen Systeme und trägt zu einem neuen modalitätsfreien umfassenden theoretischen Modell von Sprache und Kommunikation bei.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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