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Kooperation für die ferne Zukunft

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 501104641
 
In der täglichen Beobachtung sehen wir viele Hinweise, dass Menschen sehr langfristige ökologische Stabilität wertzuschätzen scheinen, bei gleichzeitiger Beobachtung einer Vielzahl nicht-nachhaltiger Aktivitäten die diese langfristige ökologische Stabilität gefährden. Ist den Menschen die langfristige Zukunft des Planeten nicht wichtig genug im Vergleich zum Nutzen kurzfristigen persönlichen Konsums, oder schaffen sie es nicht, miteinander zu kooperieren, obwohl viele die Umwelt stark wertschätzen? In dieser Forschungsagenda werden wir in Modellen zur Ressourcennutzung langfristige Präferenzen induzieren und anschließend in kontrollierten Laborexperimenten Faktoren untersuchen, die erfolgreiche oder erfolglose Kooperation erklären können. Das heißt, dass in dem experimentellen Kontext langfristige Präferenzen vorausgesetzt werden und wir abhängig von diesen Präferenzen den Effekt verschiedener Bedingungen und Institutionen auf Kooperation untersuchen. Im Gegensatz zu Daten aus der Feldforschung können wir systematisch die Institutionen variieren und zugleich Verhalten und Erwartungen beobachten. In einem ersten Projekt werden wir ein Modell erstellen, in dem ein langfristiger Nutzen nur realisiert werden kann, wenn es erfolgreiche Kooperation innerhalb einzelner Gruppen zu verschiedenen Zeitpunkten gibt. Alle Akteure haben ein Interesse in langfristiger Stabilität und langfristige Stabilität ist erreichbar (d.h. ein Gleichgewicht), kann aber nur erreicht werden, wenn innerhalb aller Gruppen im zeitlichen Verlauf kooperiert wird. Projekt 2 basiert auf demselben Modell. In zwei Sub-Projekten untersuchen wir die Rolle der Erwartungen über die Kooperation in zukünftigen Gruppen auf die Kooperation innerhalb aktueller Gruppen und die Effektivität politischer Maßnahmen (z.B. Sanktionierung) in unserem Modell. Projekt 2 baut auf Projekt 1 auf und hängt von dessen Ergebnissen ab. Projekt 3 ist unabhängig von den ersten beiden Projekten und legt den Fokus auf das intra-temporäre Problem. Wir werden erneut langfristige Präferenzen induzieren, die kooperatives Verhalten motivieren. Um Nachhaltigkeit zu erreichen und einen langfristigen Nutzen zu generieren, ist jedoch Kooperation innerhalb verschiedener Gruppen nötig, die zur selben Zeit handeln. In diesem Experiment beeinflusst der Anteil der kooperativen gleichzeitig agierender Gruppen die Anreize, sich in der eigenen Gruppe kooperativ zu verhalten und somit auch das Gleichgewicht. Dadurch können wir einen „politischen Kipppunkt“ definieren, d.h. einen Schwellenwert im Level kooperativer (anderer) Gruppen, unterhalb dessen das kooperative Gleichgewicht (innerhalb einer Gruppe) zusammenbricht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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