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Intermediäre der Globalisierung. Regulationspraktiken und Akteure im globalen Feld der Hornhauttransplantation

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 501072619
 
Das Projekt analysiert globale Dynamiken im Feld der Gewebetransplantation am Beispiel menschlicher Hornhäute und will einen Beitrag zum Verständnis der Entstehung, Durchsetzung und Regulation globaler Verflechtungen auf dem Gebiet der Nutzung menschlichen biologischen Materials leisten. Im Gegensatz zur Organtransplantation folgt die Regulation von Gewebespende und -austausch abweichenden Logiken, bei dem internationale Austauschbeziehungen bspw. zwischen Gewebebanken existieren. Das Projekt will rekonstruieren, wie diese Akteure im Feld der Hornhauttransplantation kontextspezifisch agieren, wie sie ihre Handlungsfähigkeit herstellen und bewahren, und welche Begründungsmuster dafür bestehen. Hierzu werden Dokument-, Literatur- und Statistikanalysen mit Feldforschungsstudien in den Fallregionen USA und Sri Lanka durchgeführt. Diese Fallregionen wurden anhand ihres spezifischen Verhältnisses zwischen der Anzahl von Hornhautspenden, -exporten, -importen und –transplantationen ausgewählt, wobei ein most-different-Ansatz verfolgt wurde. In einem ersten Schritt wird der jeweilig relevante Regulationsrahmen und anhand statistischer Daten die Austauschbeziehungen bezüglich menschlicher Hornhäute erhoben. In einem zweiten Schritt werden fallstudienspezifisch die konkreten Akteure im Feld menschlicher Hornhauttransplantation erhoben und analysiert, wie deren Handeln auf einander bezogen ist. Im letzten Schritt werden die akteursspezifischen Positionen anhand der im Rahmen von qualitativen Interviews erhobenen Daten analysiert und verglichen. Das Projekt trägt zur jüngeren Globalisierungsforschung bei, die Globalisierung als Resultat von und Bedingung für Handlungen versteht, die Räume, Skalen und Kontexte produzieren und reproduzieren. Zudem soll zudem ein skalensensibler Ansatz entwickelt werden, der in den Forschungen zum Transplantationsgeschehen bislang wenig präsent ist. Damit versteht das Projekt sich als Beitrag zur medizingeographischen Forschung, die sich in den letzten Jahren verstärkt der Analyse globaler Verflechtungen zugewandt hat.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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