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Hajatan in Pekayon: Feste bei Heirat und Beschneidung als Ausdruck der kosmischen, sozialen und wirtschaftlichen Ordnung in einem westjavanischen Dorf; Münchner Beiträge zur Völkerkunde, Beiheft 1, 2001
Antragstellerin
Dr. Michaela Appel
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 1993 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 4948607
Der erste Teil der vorliegenden Publikation beinhaltet die Dokumentation von Festempfängen bei Heirat und Beschneidung in dem westjavanischen Dort Pekayon Jaya, die sich über zwei Tage und Nächte hinziehen. Während dieser Festempfänge werden u.a. Opfergaben bereitet und Gebete gesprochen, die sich an die unsichtbaren Wesen, vor allem die Reisgöttin, Nyai Pohaci Sanghyang Sri, richten. Um den Hintergründen für diese Gebräuche nachzugehen, werden im zweiten Teil die Zeremonien während der verschiedenen Phasen des Reisanbaus bis hin zum Kochen, sowie die diese begründenden mythischen Erzählungen untersucht. Es stellt sich heraus, daß nicht nur die Reisanbauzeremonien, sondern auch die Zeremonien bei Festen und Heirat und Beschneidung auf diese Erzählungen zurückgehen. In den Gebeten wird dabei die Vorstellung von einer Wesensähnlichkeit zwischen Mensch und Reis zum Ausdruck gebracht. Außerdem wird das Gabentauschsystem, das zur Finanzierung der Festempfänge beiträgt, beschrieben. Neben einem eher "inoffiziellen" Austausch von Gaben gibt es ein System gegenseitiger Verpflichtungen im Rahmen von sog. Spar- und Kreditvereinigungen für Reis und für Geld, das sich nur auf die Festempfänge bezieht. Jeder, der am rituellen Leben des Dorfes teilnimmt, ist in eines dieser Gabentauschsysteme eingebunden.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen