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Das imperiale Selbstverständnis russländischer Eliten im 18. und frühen 19. Jahrhundert
Antragstellerin
Professorin Dr. Ricarda Vulpius
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 47039200
Obwohl die Imperiumsforschung schon seit einem Jahrzehnt die Dominanz der Nationalismusforschung in der Geschichtswissenschaft gebrochen hat, befindet sich eine Analyse des imperialen Selbstverständnisses russländischer Eliten noch in den Anfängen. Im Falle des Russländischen Reiches ist bislang nicht einmal geklärt, seit wann die Oberschicht den Staat als ein Imperium im Sinne der Herrschaft einer Metropole über kulturell fremde Peripherien wahrgenommen hat.Im vorzustellenden Projekt soll mit kultur- und begriffsgeschichtlichen Methoden die Entfaltung eines imperialen Bewusstseins bei den russländischen Eliten im 18. und frühen 19. Jahrhundert untersucht werden. Dabei ist zu prüfen, inwieweit Überlegenheitsgefühle gegenüber nicht-russischen Lebens- und Glaubensformen innerhalb des eigenen Reiches seit der Regierungszeit des Zaren Peter I. sich ausbreiteten, welche Ausdrucksformen diese Annahmen und inwieweit sie in eine russische Zivilisierungsmission mündeten. Mit einer Analyse der Sprache der Selbstbeschreibung des Imperiums will die Arbeit dabei zugleich zur Diskussion in der komparativen Imperiumsforschung über die Frage beitragen, inwieweit der Begriff des Kolonialismus auf das Russländische Reich des 18. Jahrhunderts anzuwenden ist bzw. wo seine Grenzen liegen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen