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Quantitative MRT und MR Elastographie bei Nierentransplantationen
Antragsteller
Privatdozent Dr. Stephan Marticorena Garcia
Fachliche Zuordnung
Radiologie
Förderung
Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467843609
Die Nierentransplantation ist derzeit das einzige Verfahren zur Wiederherstellung der Nierenfunktion. Die Erkennung einer akuten Nierentransplantatabstoßung, welche in 35 % aller Transplantationen auftritt, stellt die größte Herausforderung während der frühen Posttransplantationsphase dar. Sie ist durch eine starke Immunantwort des Empfängers gegen die Spenderniere gekennzeichnet und verläuft oft subklinisch. Die Früherkennung einer akuten Abstoßung ist für eine schnelle immunsuppressive Stoßtherapie unerlässlich und verhindert somit die Zerstörung des Transplantates. Die invasive Biopsie ist derzeit die Referenzmethode zur Diagnose einer akuten Abstoßung. Nicht-invasive Biomarker wie das Serumkreatinin und die Urinausscheidung sind nachgewiesenermaßen erst zu einem späten Zeitpunkt sensitiv gegenüber strukturellen Veränderungen des Nierengewebes, wodurch sich klinische Interventionen oft verzögern. Demgegenüber erlaubt die quantitative Magnetresonanztomographie (qMRT) einschließlich der Bestimmung der Perfusion durch „Arterial spin labeling“ (ASL), der Oxygenierung durch „Blood-oxygenation level dependent“ (BOLD) MRT, der Diffusion durch diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI) sowie der Viskoelastizität durch Magnetresonanz-Elastographie (MRE) die nicht-invasive Beurteilung der strukturell-funktionellen Eigenschaften von Nierentransplantaten in vivo. Aus diesem Grund sollen erstmalig innovative qMRT- und MRE-Marker der Niere und Transplantatniere erhoben und für die klinische Beurteilung eventueller Abstoßungsreaktionen getestet werden. Dafür werden Eigennieren gesunder Freiwilliger, Nierentransplantate präoperativ in Spendern, postoperativ in Empfängern sowie in Patienten mit akuter Nierentransplantatabstoßungen mittels ASL, BOLD-MRT, DWI und MRE untersucht. Es wird erwartet, dass die multiparametrische Analyse der erhobenen quantitativen MRT-Daten Rückschlüsse auf frühzeitige funktionell-strukturelle Einschränkungen des Nierentransplantates erlaubt hin zu verbesserten Therapieentscheidungen und einer Verringerung der Zahl von Abstoßungsreaktionen nach Nierentransplantation.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen