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Landschaftsnutzung, Nischenkonstruktion und kulturelle Evolution des frühen Homo sapiens in KwaZulu-Natal, Südafrika
Antragsteller
Dr. Manuel Will
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467042592
Das Middle Stone Age (MSA) Afrikas umfasst die archäologische Periode des biologischen Ursprungs und der frühen Evolution des Homo sapiens. Obwohl das MSA seit vielen Jahren Gegenstand intensiver Forschung ist, bestehen weiterhin große geographische und zeitliche Lücken, sowie eine Vernachlässigung von Freiland- zugunsten von Höhlenfundstellen. Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, mittels eines holistischen Ansatzes die kulturelle Evolution des modernen Menschen zwischen ~120.000-30.000 Jahren vor heute im Kontext regionaler Landnutzungsmuster zu untersuchen. KwaZulu-Natal (KZN), im Osten Südafrikas, erfuhr bislang verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit hinsichtlich dieser Problematik und bietet sich daher als Forschungsregion an. Eine vergleichende Analyse von sowohl Freiland- als auch Höhlenfundstellen aus unterschiedlichen ökologischen und geographischen Kontexten ist im Rahmen der Forschungsfragen, sowie für ein besseres Gesamtverständnis des MSA und seiner archäologischen Überlieferung, essenziell. Mithilfe dieser Herangehensweise soll auch die potentielle Rolle von durch Menschen im MSA verursachten Umweltveränderungen (Nischenkonstruktion) und deren Folgen beleuchtet werden. Methodisch folgt das Projekt einem interdisziplinären Ansatz, der neue archäologische Daten mit Analysen von Kollaborationspartnern aus Geographie, Geologie, Datierungsmethoden, Paläoproteomik und den Paläoumweltwissenschaften integriert. Surveys nach neuen MSA Freiland- und Höhlenfundstellen in KZN, sowie gezielte Ausgrabungen vielversprechender Plätze, bilden den Schwerpunkt des Projekts. Durch die umfassende und interdisziplinäre Erforschung der wichtigen aber verhältnismäßig wenig untersuchten Region KZN sind weitreichende Erkenntnisse für die kulturelle Evolution unserer Art zu erwarten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Südafrika
Kooperationspartner
Dr. Gregory Botha; Lawrence Msimanga