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Ungleichheiten in Bildungsentscheidungen nach Migrationshintergrund – die Rolle der Informationsverfügbarkeit

Antragsteller Dr. Thomas Zimmermann
Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466545057
 
Das Vorhaben untersucht die Rolle der Informationsverfügbarkeit für das Entscheidungsverhalten von Eltern mit und ohne Migrationshintergrund am Übergang von der Primar- zur Sekundarstufe in Deutschland. Während zahlreiche Studien unter Kontrolle der schulischen Leistungen und der sozialen Herkunft vorteilhaftere Bildungsentscheidungen von Eltern mit einem Migrationshintergrund belegen, sind die Gründe hierfür bislang nicht umfassend geklärt. Das Ziel des Projektes ist es, umfassendere Einsichten in die Erklärungsmechanismen einzelner, entscheidungsrelevanter Aspekte der Informationsverfügbarkeit als auch der Bildungsentscheidungen von Eltern mit einem Migrationshintergrund zu bieten, indem die Annahmen verschiedener entscheidungstheoretischer Ansätze in einem integrativen Ansatz durch die Informationsverfügbarkeit verbunden werden. Die Forschungsfragen lauten: Welche Unterschiede bestehen in der Informationsverfügbarkeit der Eltern nach ihrem Migrationshintergrund und wie lassen sich diese erklären? Über welche Mechanismen beeinflusst die Informationsverfügbarkeit Bildungsentscheidungen? Gewinnen soziale Einflussmechanismen mit einer abnehmenden Informiertheit an Bedeutung und leisten so einen zusätzlichen Beitrag zur Erklärung der Bildungsentscheidungen von Eltern mit Migrationshintergrund? Um diese Forschungsfragen zu beantworten, werden in diesem Projekt nicht nur Unterschiede in der Informationsverfügbarkeit und den Bildungsentscheidungen zwischen Eltern mit und ohne Migrationshintergrund betrachtet, sondern es werden auch Erklärungen für diese Unterschiede untersucht. Als Datengrundlage dient die Startkohorte 2 des Nationalen Bildungspanels (NEPS). Mit diesen Daten lässt sich zum einen untersuchen, ob Unterschiede in der Informationsverfügbarkeit von Eltern mit und ohne Migrationshintergrund durch eine unterschiedliche Ausstattung der Familien mit sozialen und kulturellen Ressourcen erklärbar sind. Zum anderen lassen sich mit den Daten die Mechanismen untersuchen, über die die Informationsverfügbarkeit der Eltern ihre Bildungsentscheidungen beeinflusst. Einerseits können verzerrte Informationen über die schulischen Leistungen und Übergangskriterien, die Schulbesuchsdauer oder die Bedeutung einzelner Abschlüsse für den Arbeitsmarkt die subjektive Wahrnehmung und damit die Bewertung der einzelnen Alternativen durch die Eltern beeinflussen. Andererseits erhöht ein Mangel an Informationen die Unsicherheit der Entscheidung und damit die Orientierung an Hinweisen des sozialen Umfelds für eine „richtige“ Entscheidung. In der Folge gewinnen soziale Einflüsse im Entscheidungsprozess an Bedeutung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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