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Muster und Prozesse von Artbildung bei Buntbarschen entlang eines geographischen Gradienten im unteren Kongo: Sind Arten komplexe gemomische Netzwerke?

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 46567454
 
Inner- und zwischenartlicher Genfluß wird zunehmend als wichtiger Faktor für die Diversifizierung und Artbildung von Organismen erkannt. Wir untersuchten die Stammesgeschichte, Phylogeographie und Populationsgenomik von fünf kleinen Buntbarsch-Artengruppen (Teleostei: Cichlidae; 3-10 Arten pro Artengruppe), die endemisch in den Stromschnellen des unteren Kongo evolviert sind. Die parallele Evolution dieser morphologisch und/oder ökologisch divergenten evolutionären Linien der Gattungen Steatocranus, Nanochromis, Haplochromis, Teleogramma und Lamprologus im begrenzten Rahmen der zusammenhängenden und unidirektionalen Flusstopographie am unteren Kongo erlaubt es in idealer Weise Hypothesen zur Artbildung mit Genfluss und zur Hybridartbildung unter parapatrischen und teilweise sympatrischen Bedingungen zu überprüfen. Aufbauend auf bereits erbrachten phylogeographischen und morphometrischen Ergebnissen werden wir die Next-Generation-Sequencing-Technologie, Stabile-Isotopenanalyse und geometrische Morphometrie anwenden, um Genom-Phänotyp-Umweltassoziationen für jede Cichliden-Artengruppe entlang eines etwa 16 km langen Abschnittes der Kongostromschnellen bei Inga zu evaluieren. Dieser multidisziplinäre Ansatz wird uns erlauben (1) genomische Signaturen adaptiver und nicht-adaptiver parapatrischer Populationsdivergenz im Vergleich zwischen den Artengruppen zu identifizieren; (2) Änderungen der genomischen Architektur nach Introgressions-Ereignissen zu beschreiben und zu analysieren, in mindestens einem Fall auch die einer Hybridart, die aus zwei ursprünglich allopatrischen Linien hervorgegangen ist. Die Studie soll einen signifikanten Beitrag zur Bedeutung von Introgression und Hybridisierung für den Ursprung der Arten bilden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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