Detailseite
Analyse und Modellierung von Wohnraum
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Hanna Brenzel; Professor Dr. Ralf Münnich
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316511172
Ziel des Teilprojektes ist die Analyse der Nachfrage und des Angebotes von Wohnraum zur Abbildung des Immobilienmarktes und die Modellierung von Mietpreisen auf kleinräumiger Ebene sowie deren Implementation in das bestehende kleinräumige Mikrosimulationsmodell. In einem ersten Schritt soll der Wohnraumbedarf aus der regionalen Bevölkerungsentwicklung abgeleitet werden. Insbesondere sollen die Wirkungen langfristiger demographischer Prozesse auf die Art des nachgefragten Wohnraums aufgezeigt werden. Unter Anwendung unterschiedlicher Bevölkerungsszenarien können verschiedene Trends abgebildet und die Veränderung des Gesamtbedarfs daraus abgeleitet werden. Neben der Modellierung der Nachfrageseite von Wohnraum liegt ein weiteres Hauptaugenmerk dieses Teilprojektes auf der Modellierung der Angebotsseite. Eine der zentralen Herausforderungen wird dabei sein, aus verschiedensten Datenquellen ein gesamtdeutsches Bild auf kleinräumiger Ebene abzubilden und Szenarien der Entwicklungen anhand theoriegeleiteter Annahmen zu generieren. Auf Basis eines Vergleichs mit der aktuellen und geplanten Bautätigkeit lassen sich zudem Aussagen über die Anspannung des Wohnungsmarktes in der mittleren Frist fällen. Um Aussagen über die Entwicklung der Preise auf regionalen Immobilienmärkten treffen zu können, werden in einem letzten Schritt Nachfrage und Angebot miteinander verknüpft und um Mietpreise auf kleinräumiger Ebene angereichert. Diese werden unter Einsatz moderner Verfahren der Small Area-Statistik gewonnen. Auch hier ist der Aufbau einer umfassenden, flächendeckenden Datenbasis, die Daten der Amtsstatistik und Informationen aus alternativen Datenquellen geeignet zusammenführt, erforderlich. Nur durch die kleinräumige Mikrosimulation von Angebot und Nachfrage nach Wohnraum sowie die prädiktive Modellierung der Mietpreise lassen sich die Fragen nach bezahlbarem Wohnraum analysieren und beantworten. In Kombination mit dem bestehenden Einkommensmodul können zudem Mietbelastungen berechnet und mögliche Verdrängungseffekte modelliert werden. Darüber hinaus lassen sich auch Auswirkungen von Änderungen in der Sozial- und Wohnungsbaupolitik simulieren, etwa der soziale Wohnungsbau, das Baukindergeld, das Wohngeld oder die Mietpreisbremse.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen