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Verfeinerung der präklinischen onkologischen Forschung
Antragstellerin
Dr. Simone Kumstel
Fachliche Zuordnung
Tiermedizin
Hämatologie, Onkologie
Hämatologie, Onkologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465123540
In den letzten Jahrzehnten wird eine ethisch und politisch getriebene kontinuierliche Verbesserung von Tierversuchen gefordert. Im Mittelpunkt steht hier vor allem die Reduktion von Schmerzen, Leiden und Schäden von Versuchstieren durch Tiermodell-spezifisches „Refinement“. In der translationalen und angewandten Forschung werden die meisten Versuchstiere für die präklinische onkologische Forschung verwendet. Insbesondere bei diesen Tiermodellen sollte die Belastung auf ein absolutes Minimum reduziert werden, da Stress nachweißlich die Tumorprogression beeinflusst und somit zur Verzerrung der Ergebnisse von präklinischen Studien beiträgt. Um ein vergleichbares Tiermodell-spezifisches „Refinement“ zu ermöglichen, erfolgen zunächst detaillierte Belastungsanalysen von verschiedenen zellbasierten Implantations- und genetischen Modellen zum Pankreas- und kolorektalem Karzinom. Hierfür werden longitudinal etablierte Belastungsparameter, wie Buddel-Aktivität, Nestbau-Verhalten, Körpergewicht, Belastungs-Score, Körpertemperatur, Kortikosteron-Konzentration im Plasma und Kortikosteron-Metabolite im Kot erhoben. Anhand dieser Belastungsanalysen und verschiedener multivariater mathematischer Verfahren lassen sich frühe humane Endpunkte charakterisieren, die sowohl mit der Belastung und dem Überleben korrelieren.Um die prädiktive Aussage der frühen humanen Endpunkte unter chemotherapeutischer Behandlung der Tumore zu überprüfen, wird eine innovative Kombinationstherapie mit c-Raf und EGFR-Inhibitoren getestet. Durch die detaillierte Belastungsanalyse werden ebenfalls frühzeitig die Nebenwirkungen der Therapeutika ermittelt. Ebenso soll auch die Wirkung verschiedener Analgetika (Metamizol, Tramadol, Buphrenophin) mit Fokus auf ihre analgetische Wirksamkeit und dem möglichen Einfluss auf die Tumorprogression analysiert werden, um eine optimale Schmerzausschaltung in den onkologischen Tiermodellen zu ermöglichen. Für diesen Zweck werden zusätzlich zu den genannten Belastungsparametern auch Methoden, wie telemetrisches Monitoring der Herzfrequenz, Aktivität und Körpertemperatur und der „Mouse Grimace Scale“ durchgeführt.Mit den in diesem Forschungsvorhaben etablierten Refinement-Strategien soll die Belastung der Versuchstiere nachhaltig reduziert werden, um in Zukunft weiterhin eine tierschutzkonforme onkologische in vivo Forschung zu ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen