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Untersuchung der Performance von digitalen Geschäftsmodellinnovationen in etablierten Unternehmen
Antragsteller
Jörg Markus Weking
Fachliche Zuordnung
Accounting und Finance
Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Förderung
Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464594907
Unternehmen konkurrieren zunehmend über Geschäftsmodelle. Differenzierung basiert mehr und mehr auf innovativen Geschäftsmodellen anstelle von hochwertigen Produkten. Nespresso beispielsweise bietet die Kaffeemaschine zu einem vergleichsweise günstige Preis an, verkauft aber benötigte Kaffeekapseln mit einem viermal höheren Preis wie normaler Kaffee. Xerox als anderes Beispiel führte einen nutzungsabhängigen Leasingvertrag ein, anstatt ihr Modell 914 zu verkaufen. Fortschritte in der Digitalisierung vergrößern das Potenzial von Geschäftsmodellen für Wettbewerbsvorteile. Digitale Geschäftsmodelle verändern ganze Volkswirtschaften. Firmen nutzen beispielsweise digitale Plattformen: eBay, Amazon, Netflix, Apple iTunes, Google Play Store, Tinder oder WeChat. Google nutzt digitale Geschäftsmodelle, um Dienstleistungen kostenlos anzubieten. Skype wurde zum größten Telekommunikationsanbieter ohne Netzwerkinfrastruktur mit dem Freemium-Geschäftsmodell. Die Forschung hat allerdings das Geschäftsmodell als Analyseeinheit und seine Auswirkungen auf die Unternehmensperformance nur begrenzt untersucht. Große Teile nutzen die Unternehmensstrategie als Analyseeinheit mit den beiden Haupttheorien der Positionierungs-/Markt-basierten Sichtweise (MBV) und der ressourcenbasierten Sichtweise (RBV). Obwohl das Geschäftsmodell diese beiden grundlegenden Theorien beinhaltet und ihre Annahmen in Frage stellt, ist die Forschung zum Einfluss des Geschäftsmodells auf Wettbewerbsvorteile nach wie vor spärlich. Die meisten Studien sind qualitativer Art mit begrenzter Verallgemeinerbarkeit oder befassen sich mit sehr jungen Firmen. Insbesondere etablierte Firmen haben jedoch Schwierigkeiten mit Geschäftsmodellinnovationen Wert zu erschaffen. Gründe dafür sind die Ungewissheit hinsichtlich des zu wählenden Geschäftsmodells.Um diese Forschungslücke zu schließen und die Unsicherheiten bei etablierten Firmen zu verringern, analysiere ich die Auswirkungen der Wahl des Geschäftsmodells auf die Unternehmensperformance. Die folgende Forschungsfrage leitet die Analyse:Wie wirkt sich die Einführung eines neuen Geschäftsmodells auf die Performance etablierter Firmen aus?Um diese Beziehung zu testen, konzentriere ich mich auf eine einzelne Branche und eine einzelne Geschäftsmodellinnovation. Ein Kandidat dafür ist der Wechsel von einem Vorablizenzierungsmodell für Software zu einem Abo-Modell mit kontinuierlichen Einnahmequellen in der Softwarebranche. Verschiedene etablierte Softwarefirmen, wie Adobe, Microsoft, SAP und Salesforce, haben mit Abo-Modellen großen Erfolg. Die Forschung hat jedoch die Auswirkungen des Abo-Modells auf die Performance von Softwarefirmen nur qualitativ ohne quantitative Verallgemeinerbarkeit untersucht. Daher zielt dieses Forschungsprojekt auf eine groß angelegte quantitative Studie über die Auswirkungen der Geschäftsmodellinnovation, d.h. vom Vorablizenzierungsmodell zum Abo, auf die Performance von Softwarefirmen ab.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Australien
Gastgeber
Professor Marek Kowalkiewicz, Ph.D.