Detailseite
Koloss des Meeres: Gigantismus bei Mosasauroidea (Reptilia: Squamata)
Antragstellerin
Paulina Jimenez-Huidobro, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464349130
Die Mosasauroidea stellen eine der spezialisiertesten Gruppen in der Geschichte der Squamata dar. Sie entwickelten paddelartige Gliedmaßen und breiteten sich in der Späten Kreide in aquatische Habitate aus. Während der Radiation der Gruppe erreichten zwei Linien, die Mosasaurinae und die Tylosaurinae, konvergent gigantische Körpergrößen. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Evolution der Mosasauroiden aus drei verschiedenen Blickwinkeln zu untersuchen: (1) phylogenetische Beziehungen, die die Entwicklung von kleinen bis mittelgroßen fakultativ aquatischen Reptilien zu großen bis riesigen voll aquatischen Formen darstellen; (2) die physiologischen Anpassungen und Wachstumsbedingungen, unter denen voll aquatische Mosasauroiden gigantische Körpergrößen erreichten; (3) sowie die für ihre Evolution relevanten zerebralen und sensorischen Anpassungen. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Fortsetzung des laufenden DFG-Projekts, aus dem sich neue Forschungsfragen in Bezug auf die Untersuchung von lebensgeschichtlichen Merkmalen und Analyse kraniofazialer Weichgewebe ergeben, die als Proxy für aquatische Anpassungen und Endothermie dienen. Auf Grundlage der derzeitigen Erkenntnisse postuliere ich, dass abgeleitete Mosasauroiden Endothermie entwickelt haben, eine Wärmeregulierungsstrategie, die durch eine hohe Stoffwechselrate und schnelles Wachstum erreicht wird. Zudem stelle ich die Hypothese auf, dass die Entwicklung starker kraniofazialer Vaskularisierung und der sensorischen Merkmale mit der ökologischen Position der Mosasauroiden als Spitzenprädatoren korrelieren, was wiederum mit ihrer phylogenetischen Affinität in Einklang stehen würde. Die Ergebnisse würden zum Verständnis der Paläobiologie, Physiologie, Ökologie und Evolution der Mosasauroidea, der Mosasauria und schließlich der Evolution der Squamata beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Argentinien, Kanada, USA
Mitverantwortliche
Professor Dr. Thomas Martin; Rachel Racicot, Ph.D.; Privatdozentin Dr. Irina Ruf
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Dr. Michael Caldwell; Dr. Takuya Konishi; Dr. Ariana Paulina-Carabajal