Detailseite
Projekt Druckansicht

Der Einfluss des öffentlichen Diskurses auf die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen während der COVID-19 Pandemie

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Accounting und Finance
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung von 2021 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458599862
 
Ziel dieses Projekts ist eine vergleichende Analyse der öffentlichen Diskurse rund um die COVID-19-Pandemie im Zeitverlauf und in zwei Ländern (Deutschland und England), die unterschiedliche öffentliche politische Maßnahmen ergriffen haben. Durch den Einsatz mehrerer sich ergänzender Analyseinstrumente und Datenquellen soll die Analyse aufzeigen, welche Variablen die öffentliche Reaktion auf gesundheitspolitische Maßnahmen, die angesichts der Pandemie ergriffen wurden, und die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, die nicht mit COVID-19 zusammenhängen, beeinflusst haben. Wegen der unbeabsichtigten und langfristigen Folgen der COVID-19-Pandemie für die öffentliche Gesundheit wird unser Projekt Entscheidungsträgern wesentliche Erkenntnisse darüber liefern, wie die Maßnahmen von der Bevölkerung wahrgenommen und eingehalten werden. England und Deutschland liefern aus mehreren Gründen einen lehrreichen Testfall für diesen Ansatz. Beide Länder sind durch beträchtliche demografische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Ähnlichkeiten gekennzeichnet, doch England wies im bisherigen Laufe der Pandemie eine deutlich schlechtere Morbidität und Mortalität auf.Dieses Projekt wird öffentliche Debatten mit Hilfe eines Big-Data-Ansatzes analysieren, der auf Zeitungs- und Social-Media-Daten basiert. Wir werden eine Reihe von Schlüsselwörtern im Zusammenhang mit der Debatte um COVID-19 identifizieren (z.B. für Deutsch, Corona, Coronalüge, Lockdown). Basierend auf diesen Schlüsselwörtern wird eine große Datenbank mit Zeitungsberichten und geo-verorteten Social-Media-Daten erstellt. Diese Datenbank wird dann hinsichtlich der Häufigkeit der Debatte, nicht-wörtlicher Sprache sowie der während der Debatte geäußerten Stimmungen analysiert. Wir werden uns auf den Zeitraum zwischen Dezember 2019 (d.h. vor dem Ausbruch der Pandemie in England und Deutschland) bis zum Ende der Pandemie oder drei Monate vor dem Ende der Projektlaufzeit, je nachdem, was zuerst eintritt, konzentrieren.Anhand dieser Daten werden wir die kausalen Auswirkungen der Intensität der Debatte, der damit verbundenen Stimmungen und Metaphern auf die tatsächliche Einhaltung von Maßnahmen der Politik und die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, die nicht mit COVID-19 zusammenhängen, auf Landkreis-Ebene über die Zeit ermitteln. Die Reaktion der Öffentlichkeit auf gesundheitspolitische Maßnahmen und die Inanspruchnahme von Notaufnahmen sowie ambulanten Leistungen zur Prävention wird auf der Grundlage von Daten auf Patientenebene, von GKV-Routinedaten für Deutschland und von Daten des National Health Service für England analysiert. Die Quantifizierung der Auswirkungen des öffentlichen Diskurses, der politischen Maßnahmen, der sozioökonomischen Faktoren und der politischen Orientierung auf die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und die Einhaltung des Abstandsgebotes wird für politische Entscheidungsträger von entscheidender Bedeutung sein, um Maßnahmen zielgenau einsetzen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung