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Kommunalverwaltungen im Krisenmodus

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458544621
 
Seit vielen Monaten befinden sich öffentliche Verwaltungen von Ländern und Kommunen nun im Krisenmodus und bearbeiten die COVID-19-Pandemie im Rahmen besonderer Organisationsformen und -abläufe des Krisenmanagements. In der medialen Berichterstattung finden sich immer wieder Hinweise auf widersprüchliche Herangehensweisen der Länder- und der kommunalen Verwaltungsebenen sowie Forderungen nach einem bundeseinheitlichen Vorgehen. Sichtbar wird das u.a. in einer Diversität an offiziellen Bestimmungen, Regelungen und Äußerungen in der Kommunikation mit der Bevölkerung. Es handelt sich bei der Krisenbewältigung von Verwaltungen um einen im Vergleich zu klassischen Organisationen der Krisenbewältigung (z.B. Polizei, Feuerwehr) wenig erforschten Themenbereich. KoViK antwortet auf die vielfältigen Herausforderungen kommunalen Krisenmanagements mit einem interdisziplinären Ansatz aus Sozialwissenschaft und Sicherheitstechnik. Das Gesamtziel des Forschungsprojekts ist dreiteilig: Erstens sollen am Beispiel der COVID-19-Lage Erkenntnisse über praktizierte Ansätze des Krisenmanagements und der Krisenkommunikation von Verwaltungen gewonnen werden. Zweitens werden diese im Hinblick auf etablierte Formen reflektiert und drittens Konsequenzen pluraler Handlungsansätze für die Bevölkerung und andere Akteure identifiziert. Die Studie bedient sich dazu eines multimethodischen Vorgehens: Basierend auf Ergebnissen einer Medieninhaltsanalyse zur Entwicklung der Pandemie und von Dokumentenanalysen offizieller Verwaltungsdokumente, werden leitfadengestützte Interviews mit Verwaltungsmitarbeiter*innen verschiedener Ebenen zum Krisenhandeln geführt. Ergebnisse einer daran ansetzenden Befragung zur Wahrnehmung der Bevölkerung in Bezug auf kommunales Krisenmanagement und Krisenkommunikation werden am Ende mit den qualitativen Daten trianguliert.Damit stehen am Ende von KoViK theoretische Modelle für das kommunale Krisenmanagement zur Verfügung, die dieses auf Basis von empirisch erhobenen Daten bei zukünftigen Ereignissen durch Empfehlungen für eine Professionalisierung und Institutionalisierung unterstützten. Zentrale Themenbereiche sind die technische, organisatorische und soziale Einbettung der Krisenstabsarbeit einschließlich der Krisenkommunikation mit der lokalen Bevölkerung, in den alltäglichen Arbeitskontext zu überführen, um eine Überforderung der Kommunen durch Unwissenheit und Seltenheit der Krisenereignisse zu vermeiden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Dr. Patricia M. Schütte
 
 

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