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Personeninferenzen bei der Eindrucksbildung aus Verhalten
Antragstellerin
Professorin Dr. Juliane Degner
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 457858318
Sozialpsychologische Forschung zur Eindrucksbildung aus Verhaltensinformationen hat sich bisher vor allem mit der Spontaneität und Automatizität von Eigenschaftszuschreibungen beschäftigt. Dabei lag der Fokus primär auf der Zuschreibung stabiler Persönlichkeitsdispositionen aus Verhalten. Unsere eigene Forschung zeigt jedoch, dass Menschen temporäre verhaltensrelevante Zustände einer handelnden Person ebenso verarbeiten wie deren stabile Eigenschaften, wenn sie sich einen spontanen Eindruck bilden. Das hier beantragte Forschungsprojekt untersucht die grundlegenden Prozesse, Prozesseigenschaften, sowie funktionale Konsequenzen solcher Zustandszuschreibungen im Vergleich zu Eigenschaftszuschreibungen. Dafür sind drei Experimentalserien geplant, die auf etablierte indirekte experimentelle Paradigmen und Manipulationen aus der Eindrucksforschung zurückgreifen.Eine Experimentalserie untersucht, ob Zustandszuschreibungen auf vergleichbaren inferenziellen versus assoziativen Lernprozessen beruhen, wie Eigenschaftszuschreibungen. Eine zweite Experimentalserie untersucht, ob bzw. in welchem Ausmaß diese Prozesse Eigenschaften automatischer Informationsverarbeitung (non-intentional, effizient, nicht-kontrollierbar) aufweisen. Eine dritte Experimentalserie untersucht funktionale Konsequenzen Zustandszuschreibungen für längerfristige Effekte der Eindrucksbildung. Hierbei wird vor allem auf die Stabilität von Eindrücken, Ihren Einfluss auf die Verarbeitung neuer Informationen und auf die Bildung von Verhaltenserwartungen fokussiert.Übergeordnetes und längerfristiges Ziel des hier beantragten Forschungsprojektes ist es, systematisch empirische Daten zur Verfügung stellen, die die Weiterentwicklung und Überprüfung eines theoretischen Modells der spontanen Eindrucksbildung ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen