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Interessengruppenpopulationen, Zugang und Verzerrung in Mehrebenen-Lobbying

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 455518560
 
Das Fortsetzungsprojekt „Interessengruppenpopulationen, Zugang und Verzerrungen im Mehrebenen-Lobbying“ (PABIM) zielt darauf ab, Ungleichheiten bei der Mobilisierung von Interessen und ihrem Zugang zu politischen Institutionen auf subnationaler, nationaler und europäischer Ebene zu bestimmen. Damit erweitert es die Forschungsarbeit des Projekts „Lobbying im Mehrebenensystem: Bund, Länder und die Europäische Union (LiM)“, welches die Mehrebenen-Strategien organisierter Interessen anhand von 25 Bundesgesetzen aus dem Jahr 2019 analysiert. Hierauf aufbauend wird das Fortsetzungsprojekt unsere Forschung auf Interessengruppenpopulationen ausweiten – mit dem Ziel, Verzerrungen sowohl bei der Mobilisierung unterschiedlicher gesellschaftlicher Interessen als auch bei ihrer Vertretung in politischen Institutionen, jeweils auf den drei Ebenen Land, Bund und EU, zu bestimmen. Die Verknüpfung des Top-Down-Samplings aus der ersten Förderperiode mit einem Bottom-Up-Mapping von Interessengruppenpopulationen ermöglicht Rückschlüsse auf Verzerrungen in der Interessenvermittlung und stärkt die externe Validität der Ergebnisse aus der ersten Förderperiode. Hierzu geht das Projekt in zwei Schritten vor. Der erste Schritt wird ein Vergleich der Interessengruppenpopulationen in Baden-Württemberg, Deutschland und der EU sein. Um einen Vergleichsdatensatz für diese drei Regierungsebenen zu erstellen, ergänzen wir die Datenerhebung aus Behördenverzeichnissen und Datenbanken (wie z.B. OECKL) um die Einträge in den Lobby- und Transparenzregistern auf den drei Ebenen. Anhand der so gewonnenen Populationsdaten können wir zum einen einschätzen, in welchem Ausmaß und zu dem Vorteil welcher Interessen die Populationen auf den drei Ebenen jeweils verzerrt sind. Zum anderen legen wir hiermit auch die Vergleichsgrundlage für die Untersuchung von Verzerrungen beim Zugang organisierter Interessen zu politischen Institutionen. Diesen werden wir in einem zweiten Schritt mithilfe eines kurzen Online-Fragebogens messen, mit welchem wir die von uns identifizierten Akteure nach ihren Kontakten zu den Institutionen auf den drei Ebenen befragen. Dabei werden wir nicht nur Verbände, sondern auch andere organisierte Interessen, wie z.B. Unternehmen, in die Analyse einbeziehen. Darüber hinaus liegt ein Analyseschwerpunkt auf Dachverbänden, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie organisierte Interessen die Arbeit über die verschiedenen Ebenen organisieren und aufteilen. Insgesamt wird das Fortsetzungsprojekt durch die Messung der Verzerrung der Interessenvermittlung über verschiedene Institutionen und Regierungsebenen hinweg und auf der Grundlage einheitlicher Sampling-Strategien und Kodierschemas wichtige Erkenntnisse zur Forschung von Interessengruppen und politischer Repräsentation beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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