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Experimentelle Untersuchungen zum Einfluss funktionaler und dysfunktionaler Kognitionen auf die Leistung.

Antragstellerin Dr. Alena Michel-Kröhler
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 454608048
 
Rumination (auch: Grübeln) kann allgemein als Versuch betrachtet werden, auftretende Probleme im alltäglichen Zielerreichungsprozess zu bewältigen. Allgemein wird angenommen, das Rumination neben der wahrgenommenen Belastung, der Stimmung und des Wohlbefindens auch die Leistungsfähigkeit beeinflusst. Bisherige Studien weisen kontextübergreifend allerdings sehr heterogene Ergebnisse auf, sodass der Zusammenhang zwischen Rumination und Leistung noch nicht endgültig geklärt ist. Daher ist das Ziel, Rumination in einer nicht-klinischen Population anzuwenden und dessen Einfluss auf die objektive Leistung zu überprüfen. Der Leistungssport stellt hierfür einen optimalen Modelkontext dar, in welchem sowohl Ziele als auch die Leistung expliziert definiert werden und damit leicht erfassbar sind. In einem Laborexperiment wird als erstes untersucht, inwiefern der Kontext eines ungelösten Problems im individuellen Zielerreichungsprozess eine Rolle spielt. Hierfür werden Unterschiede zwischen vier Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Fokus –sportspezifischer, allgemeiner, neutraler und keinem Fokus– getestet, um die effektivste Induktionsform zu identifizieren. In der zweiten Studie erfolgt die Umsetzung in die sportliche Praxis. Mittels eines quasi-experimentellen Designs wird Rumination bei Leistungssportlern und -sportlerinnen induziert und die Leistung bei einer maximalen, wettkampfidentischen Trainingsbelastung gemessen. Es wird erwartet, dass spontan auftretende Rumination, ausgelöst durch die Wahrnehmung ungelöster Probleme im individuellen Zielerreichungsprozess, einen negativen Einfluss auf die Leistung hat. Mittels eines weiteren Feldexperiments wird als drittes überprüft, ob Selbstdistanzierung (die Fähigkeit, adaptiv über negative Ereignisse zu reflektieren) eine potenzielle Strategie darstellt, funktional mit anhaltenden ungelösten Problem umzugehen. Hierfür werden Sportler und Sportlerinnen nach Identifizierung eines anhaltenden Problems entweder einer Selbstdistanzierungs-Gruppe oder einer Kontrollgruppe zugeordnet und der Einfluss auf die Leistung untersucht. Es wird angenommen, dass Selbstdistanzierung einen konstruktiven Umgang mit der wahrgenommenen Diskrepanz im individuellen Zielerreichungsprozess fördert sowie deren potentiell negativen Einfluss auf die Leistung minimiert.Zusammengefasst untersucht das Forschungsprojekt mittels experimenteller Ansätze Ursache-Wirkungszusammenhänge zwischen Rumination und Leistung sowie Selbstdistanzierung und Leistung. Der Erfolg der geschilderten Experimente könnte (1.) zur Erweiterung des klinisch-psychologischen Wissens beitragen, (2.) zukünftig auf die Anwendung und Überprüfung in andere Leistungsbereiche der Allgemeinbevölkerung übertragen werden und (3.) potentielle Ansatzpunkte für Interventionen in der angewandten Sportpsychologie bieten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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