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Meta-research im Forschungsfeld der Furchtkonditionierung, Extinktion und des Wiederauftreten der Furcht

Fachliche Zuordnung Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 451328127
 
In der Psychologie und den Neurowissenschaften wird aktuell eine Debatte über Forschungspraktiken und Reproduzierbarkeit geführt, die sich aus der sogenannten "Replikationskrise" entwickelt hat. Dies hat ein neues Forschungsfeld geschaffen (Meta-research) das darauf abzielt, Forschungsmethoden (konstruktiv) zu evaluieren. Hier sollen zwei solche Fragen im Bereich der Furchtkonditionierung aus einer konstruktiven und empirischen Perspektive betrachtet werden. Diese Fragen entstammen zum Teil aus Diskussionen im Rahmen eines DFG-geförderten wissenschaftlichen Netzwerks.Erstens, die Operationalisierung der Hauptzielparameter, hier illustriert am Beispiel von Hautleitfähigkeitsreaktionen, ist sehr heterogen. Dies ist eine Herausforderung für die Replikation und Vergleichbarkeit von Studien. Im Rahmen dieses Antrags sollen unabhängige vergleichende, empirische Untersuchungen durchgeführt werden und die Vor- und Nachteile ergebnisoffen diskutiert werden. Hierzu sollen ‚multiverse‘ und ‚specification curve analsen‘ Anwendung finden. Als sekundäres Ziel sollen diese vergleichenden Arbeiten auch auf Fragen zu individuellen Unterschieden ausgeweitet werden.Zweitens, es wurde vorgeschlagen die Reaktionen in einer späteren experimentellen Phase (recall oder return of fear) routinemäßig für die Reaktionen während des Furchtlernens zu korrigieren. Dieser Vorschlag beruht jedoch auf der Annahme, dass die Reaktionen während dem Furchtlernen die spätere Testleistung vorhersagt - was weder den vorherrschenden Theorien noch den empirischen Ergebnissen entspricht. Daher soll untersucht werden, ob die Rang-Positions-Stabilität (innerhalb eines Outcome-Maßes) oder deren Fehlen über experimentelle Phasen als informatives Maß dienen kann, das bisher in der Furchtkonditionierung noch nicht berücksichtigt wurde. Die zeitliche Dynamik könnte ein relevanter Indikator sein der sich als bisher noch fehlendes Maß für die Konsolidierungseffizienz eigenen könnte.Das übergeordnete Ziel des vorgeschlagenen Projekts ist die Etablierung und Konsolidierung metawissenschaftlicher Forschung auf dem Gebiet der Furchtkonditionierungsforschung, um die Reproduzierbarkeit und letztendlich die klinische Translation von Befunden zu verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien
Kooperationspartner Angelos Miltiadis Krypotos, Ph.D.
 
 

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