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Bewertung von neuen submarinen CO2 Austritten als potenzielle natürliche Laboratorien zur Untersuchung der Akklimatisierung von Korallenriffen an die Versauerung der Ozeane
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Pichler
Fachliche Zuordnung
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 451099025
Die Versauerung der Ozeane durch die Aufnahme von anthropogenem CO2 könnte weitreichende Auswirkungen auf die Korallenriffe haben, da sich die Karbonatchemie des Meerwassers grundlegend verändern kann. Bisher wurde ein Großteil der Abschätzung der Auswirkungen von Ozeanversauerung auf Korallenriffe in vereinfachten Systemen unter Laborbedingungen durchgeführt. Diese Studien waren zwar von entscheidender Bedeutung und informativ, sie hatten jedoch Einschränkungen hinsichtlich der natürlichen Variabilität, der Dauer, der Altersverteilung, der genetischen Vielfalt und der Interaktion mehrerer Korallenspezies. Eine mögliche Lösung für diese Einschränkungen ist die Untersuchung von Korallenriffen in der Nähe von submarinen CO2-Austritten, die einen erhöhten CO2-Gehalt im Meerwasser verursachen. Dementsprechend sollten auch der pH-Wert und die Temperaturbedingungen ähnlich denen sein, die voraussichtlich bis 2100 auftreten werden. Drei solcher Korallenriffe wurden mittlerweile untersucht und interessanter Weise waren die Ergebnisse an den Standorten in Papua-Neuguinea, Japan und den Nördlichen Marianen alle unterschiedlich. Eine mögliche Erklärung für diese Diskrepanz ist die Tatsache, dass diese Studien insofern fehlerhaft waren, dass nicht alle für die Gesundheit der Korallenriffe wichtigen Parameter berücksichtigt wurden, wie z.B. der Gehalt an toxischen Metallen. Im Allgemeinen werden submarine CO2-Austritte von hydrothermalen Fluiden mit Temperaturen bis zu 100 °C begleitet, welche Schwermetalle in das Untersuchungsgebiet freisetzen. Dies sind zwei Effekte, die bei der Verwendung von CO2-Austritten als natürliche Laboratorien für die Untersuchung der Ozeanversauerung berücksichtigt werden müssen. Vor diesem Hintergrund besteht das Ziel des geplanten Forschungsprojekts darin, mehrere solcher CO2-Austritte in Indonesien und auf den Philippinen, daraufhin zu bewerten ob sie als natürliche Laboratorien benutzt werden können, um die Auswirkungen der Ozeanversauerung besser zu verstehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen