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Die Galektin-Glykan Achse verbindet Plazentainsuffizienz und kardiale Maladaptation (kardio-plazentale Achse): Die Bedeutung für kardiale mikrovaskuläre Dysfunktion
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Sandra Maria Blois; Professor Dr. Ralf Dechend
Fachliche Zuordnung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Reproduktionsmedizin, Urologie
Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449662456
Für die Entwicklung einer funktionsfähigen Plazenta ist eine komplexe Interaktion zwischen maternalen Zellen und stark glykosylierten fötalen Trophoblasten essentiell. Störungen in dieser Interaktion kann zu Präeklampsie (PE) führen, welches eine der häufigsten und gefährlichsten Schwangerschaftserkrankungen ist. Patientinnen und die Nachkommen einer präeklamptischen Schwangerschaft haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Hypertonie und kardiovaskuläre Erkrankungen (Odds ratio= 4). Der pathophysiologische Zusammenhang und die molekularen Mechanismen für diese Assoziation sind jedoch unklar.Galektine (Gal) sind vielseitige Übersetzer des Glykocodes, die an der Regulation wichtiger Reproduktionsprozesse (Plazentation, Immuntoleranz und Angiogenese) und auch der Aufrechterhaltung der kardiovaskulären Homöostase beteiligt sind. Humane und tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass die Dysregulation von Gal-1 zu einer Präeklampsie, zu einem veränderten Plazenta-Glycocode und Plazentapathologie führen kann. Diese Daten deuten darauf hin, dass eine gründliche Analyse von Glykocode/Galektin-Signalnetzwerken in der Schwangerschaft die molekularen Mechanismen definieren kann, die zu einer Präeklampsieentwicklung und zur Pathogenese von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ursächlich beitragen. Der Glykocode ist somit ein molekularer Masterschalter für eine funktionierende kardio-plazentale Achse. Dieses Verständnis eröffnet Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Diagnostik- und Managementstrategien und zur Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit bei Frauen und deren Nachkommen. Dieser Antrag soll den plazentalen Glykocode entschlüsseln, um so strukturelle Voraussetzungen und Erkennungsmuster für zuckerbasierten Interaktionen im Plazentagewebe zu ermitteln, die für die Entwicklung einer Präeklampsie und von Herz-Kreislauf-Erkrankungen relevant sind. Darüber hinaus wollen wir die spezifische Glykan-Galektin-Signatur charakterisieren, die zu einer dauerhaften endothelialen Dysfunktion und einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen mit PE-Anamnese beiträgt. Wir wollen untersuchen, ob ein pathologischer Glykocode zu einer kardialen mikrovaskulären Dysfunktion und –rarefizierung führt, welches dann zu einer diastolischen Dysfunktion mit pathologischer Strain und Strain Rate führt. Unsere Hypothese ist, dass die kardiale Dysfunktion nach einer Präeklampsie durch eine pathologische Glykocode-induzierte Small Vessel Disease induziert wird. Da der Glykocode ein genauestens aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel einer Vielzahl von Faktoren ist, wird die Entschlüsselung der kardio-plazentalen Achse dazu beitragen, Strategien gegen das Fortschreiten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen, die an PE litten, und Nachkommen, zu identifizieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen