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Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung des Bestands "Der Mannheimer Altertumsverein von 1859"

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442900435
 
Ziel des Projekts ist die Digitalisierung und Onlinestellung der historischen Unterlagen des "Mannheimer Altertumsverein von 1859". Dieser gehört zu den frühen kommunalen Geschichtsvereinen in Deutschland. 1859 gegründet mit Händlern, Architekten und Kaufleuten als Mitgliedern, verschrieb er sich der Aufgabe der "Ansammlung und Erhaltung von Alterthümern zur Beförderung der Erkenntnis des öffentlichen und häuslichen Lebens vergangener Geschlechter". Diesen Anspruch löst er seither durch den Aufbau einer umfangreichen Archivaliensammlung ein, die mittlerweile 25 lfd. Meter beträgt und bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Der Bestand umfasst alle Arten von archivalischen Quellen. So finden sich Pergamenturkunden Kaiser Karls IV. oder Ausfertigungen der kaiserlichen Hofkanzlei in Wien neben Alltagspapieren aus dem 19. Jahrhundert, kalligraphisch aufwendig gestaltete Privilegien, Adelsdiplome und Wappenbriefe, Privatbriefe, Notariatsinstrumente neben papiernen Aktenfaszikel. Der zeitliche Schwerpunkt des Materials liegt auf dem 18. / 19. Jahrhundert. Ausnahmen bilden die rund 450 Pergamenturkunden, von denen ca. 80 in der Zeit vor 1500 entstanden sind. Die Vielschichtigkeit des Bestandes spiegelt einerseits das Engagement eines Vereins wider, der sich der Aufgabe verschrieben hat, die Vergangenheit zu erhalten. Die Tatsache, dass er in großem Umfang historische Unterlagen als Schenkung erhalten hat, ist ein Indiz dafür, wie tief er in der Gesellschaft verankert war und wie es ihm gelang, für geschichtliche Fragen zu sensibilisieren. Sie bildet eine hervorragende Ergänzungsüberlieferung, zumal etwa im Falle der Stadt Mannheim große Teile der Überlieferung des 18./19. Jahrhunderts im Zweiten Weltkrieg vernichtet wurden. Lange galt die Urkundensammlung als Kriegsverlust. Das historische Wissen etwa über Zünfte und Handwerksvereine im 18. Jahrhundert in Mannheim gründet weitgehend auf diesen Dokumenten. So erwarten wir nach der Digitalisierung und Onlinstellung zahlreiche Zugriffe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf diesen wichtigen Bestand.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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