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Gealterte Hochmoderne in Architektur und Denkmalpflege – Analyse von Konstruktion und Material, Entwicklung von Erhaltungsstrategien und Instandsetzungsmaterialien für Stahlbetonbauwerke unter ingenieurwissenschaftlichen und denkmalpflegerischen Aspekten

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Baustoffwissenschaften, Bauchemie, Bauphysik
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442248057
 
Die Entwicklung der Baukonstruktionen der Hochmoderne geht einher mit verschiedenen Materialentwicklungen. Baukonstruktion, Bautechnik und Baumaterial sind, insbesondere im Stahlbetonbau, untrennbar miteinander verbunden. Das Projektteam aus den Bereichen Denkmalpflege, Baukonstruktion und Materialwissenschaften plant an vier kulturhistorisch bedeutenden Stahlbetonbauwerken deren Baukonstruktionen, Bautechnik und Baumaterialien zu untersuchen und objektspezifische Erhaltungs- und Instandsetzungsstrategien zu entwickeln.In dem beantragten Projekt werden mehrere Hauptziele verfolgt. Im ersten Schritt soll an den Modellobjekten eine Erfassung der Baukonstruktionen, der eingesetzten Baustoffe und Schutzsysteme unter besonderer Berücksichtigung ihrer baukonstruktiven, architektonischen und denkmalpflegerischen Besonderheiten im Kontext ihrer Entstehungszeit erfolgen. Zum Umgang mit historischen Betoninstandsetzungen soll gemeinsam mit anderen SPP-Arbeitsgruppen ein Methodenlabor zur Erfassung der IST-Zustände der Bausubstanz erarbeitet und bereitgestellt werden. Das beantragte Projekt fokussiert dabei auf überwiegend zerstörungsfreie Analysemethoden; zu nennen sind die NMR-Messtechnik, Georadar und Drohnentechnik. Im zweiten Schritt wird in Abstimmung mit den jeweils beteiligten Bauherren, Denkmalpflegern und Planern eine Zusammenführung der denkmalpflegerischen, technikgeschichtlichen, baukonstruktiven und materialkundlichen Bewertungen erfolgen, auf deren Basis die Anforderungen an die Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen objektspezifisch definiert werden. Im dritten Schritt folgt die Entwicklung von Methoden und Materialien zur denkmalgerechten Instandsetzung von Betonstrukturen und -oberflächen. Mittels modernster betontechnologischer Ansätze werden gefügedichte Hochleistungsbetone mit Textilbewehrung zur substanzschonenden Instandsetzung entwickelt und an den Objekten appliziert und getestet. Des Weiteren werden kommerziell verfügbare Hydrophobierungsmittel zum Schutz der Oberflächen erprobt. Großer Wert wird auf die Erhaltung oder ggf. Nachstellung der originalen Betonoberflächen einschließlich ihrer Werkspuren und Materialsichtigkeit gelegt, sowie auf die statische Ertüchtigung und Langzeitbeobachtung.Auf Grundlage der Objektbearbeitung und im Austausch mit anderen mit Betonbauwerken befassten Arbeitsgruppen des Schwerpunktprogramms sollen allgemeine Handlungsstrategien zum Umgang mit Betonbauwerken der Hochmoderne formuliert werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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