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Entwicklung einer Taxonomie für dyadische Techniken der Verhaltensänderung

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441897096
 
Der soziale Kontext spielt bei der Gesundheitsverhaltensveränderung eine wichtige Rolle. Es wurden bereits eine Vielzahl von Theorien und empirischen Erkenntnissen zum besseren Verständnis des protektiven Effekts enger Beziehungen, besonders romantischer Partnerschaften, auf die Gesundheit generiert. Jedoch trotz jahrzehntelanger Forschung sind die spezifischen Prozesse noch nicht geklärt. Das breite Forschungsfeld, das verschiedene Disziplinen innerhalb und auch außerhalb der Psychologie umfasst, hat zu einer sehr heterogenen Nomenklatur und einer Vielzahl von Konstrukten unterschiedlicher Komplexität geführt, die die Synthese empirischer Evidenz erschweren. Gleichzeitig ist die Anzahl dyadischer Interventionsstudien, die Partner/innen in die Gesundheitsverhaltensänderung involvieren, gestiegen. Gemäß bisheriger Erkenntnisse sind solche dyadischen Interventionen mit Paaren insgesamt ein vielversprechender Ansatz. Aufgrund der dürftigen Beschreibung von Interventionsinhalten und der unsystematischen Bezeichnung von Interventionstechniken ist aber wenig darüber bekannt, was genau diese Interventionen erfolgreich macht. Bisherige Taxonomien, die Interventionstechniken der Verhaltensänderung systematisch zu identifizieren und klassifizieren suchen, fokussieren mehrheitlich auf Techniken auf der Ebene des Individuums (z.B. Zielsetzung, Selbstüberwachung). Interventionstechniken, die jegliche Form von Interaktion mit einem/r nicht-professionellen Dyaden-Partner/in beinhalten (d.h. dyadische Techniken der Verhaltensänderung), sind unterrepräsentiert oder nicht hinreichend differenziert. Eine systematische und zuverlässige Identifizierung dyadischer Techniken der Verhaltensänderung stellt deshalb einen wichtigen nächsten Schritt zum besseren Verständnis dyadischer Prozesse der Gesundheitsverhaltensänderung dar.Das geplante Lead Agency Projekt zielt auf die Entwicklung und Evaluation einer umfassenden und zuverlässigen Taxonomie theoretisch fundierter, klarer und präziser dyadischer Techniken ab, die gesundheitsförderliches (z.B. körperliche Aktivität oder gesunde Ernährung) oder -riskantes Verhalten (z.B. Rauchen oder exzessiver Alkoholkonsum) verändern. Beispielhaft soll die Aufmerksamkeit zunächst auf romantische Paare als wichtige und gut beforschte Dyade bei der Gesundheitsverhaltensänderung gelegt werden. Mit einem Netzwerk aus internationalen Experten streben wir eine international anerkannte Taxonomie an, die eine präzise Beschreibung der dyadischen Interventionsinhalte gewährleistet, die die Entwicklung theorie-basierter dyadischer Interventionen zur Verhaltensänderung leitet, und die die Synthese von Evidenz über die effektive dyadische Verhaltensänderung bei Paaren über verschiedene Disziplinen hinweg erleichtert. So soll eine solide Grundlage für die Etablierung zukünftiger Taxonomien mit anderen Dyaden-Konstellationen (z.B. Eltern-Kind, Freunde) oder Kontexten (z.B. mentale Gesundheit, Stress) erarbeitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Caterina Gawrilow
Kooperationspartnerinnen Dr. Corina Berli; Professorin Dr. Urte Scholz
 
 

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