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Historische Unterschiede im Erleben des späten Arbeitslebens und in der Anpassung an den Ruhestand
Antragsteller
Dr. Georg Henning
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441444293
In diesem Forschungsprojekt soll sich mit den Auswirkungen von historischen Veränderungen auf Wohlbefinden und Gesundheit von Menschen im späten Arbeitsleben und im Übergang in den Ruhestand in Deutschland beschäftigt werden. Die Analysen werden auf dem Deutschen Alterssurvey (aktuell 1996-2020) und dem Sozioökonomischen Panel (aktuell 1984-2019) beruhen. Aufgrund von Arbeitsmarkt- und Rentenreformen, aber auch angesichts von Kohortenunterschieden und der Corona Pandemie ist mit Veränderungen zu rechnen. Hierbei werden drei konkrete Forschungsfragen bearbeitet. 1. Welchen Einfluss hatte die Covid-19 Pandemie auf die Anpassung an den Ruhestand? Menschen im Übergang in den Ruhestand könnten besonders anfällig für die Effekte der Pandemie auf die seelische Gesundheit sein, da sie sich in einer psychosozialen Übergangsphase befinden. 2. Wie haben sich Wohlbefinden, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit älterer Arbeitnehmer (50+) über die historische Zeit verändert? Verschiedene Studien haben Kohortenunterschiede in verschiedenen psychosozialen Ressourcen im mittleren und höheren Alter festgestellt, was auch zu historischen Unterschieden zwischen älteren Arbeitnehmern führen könnte. Zusätzlich ist ein früherer Renteneintritt erschwert worden, was zu geringerer wahrgenommener Kontrolle der Erwebstätigen, sowie zu einer Veränderung der Zusammensetzung von Erwerbstätigen im Alter geführt haben könnte. 3. Wie hat sich die Zusammensetzung der älteren Arbeitnehmer und Ruheständler mit Blick auf Gesundheit und Wohlbefinden über die historische Zeit verändert? Bisherige Studien haben sich meist auf historische Unterschiede im Mittelwert konzentriert. Zusätzlich wollen wir untersuchen, ob sich neue Subgruppen mit speziellen Profilen in Gesundheit und Wohlbefinden gebildet, oder sich bestehende Gruppen verändert haben.Die Erkenntnisse dieses Forschungsprojekt sind relevant für die Lebensspannenpsychologie, da sie neue Erkenntnisse über die Rolle des historischen Kontexts auf die individuelle Entwicklung zwischen mittlerem und höheren Lebensalter versprechen. Sie sind zudem gesellschaftlich relevant im Kontext von politischen Diskussionen bezüglich eines verlängerten Arbeitslebens und gesundem Alterns.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien, Israel, Schweden
Mitverantwortlich
Dr. Oliver Huxhold
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Martin Hyde, Ph.D.; Dr. Graciela Muniz-Terrera; Dr. Dikla Segel-Karpas; Dr. Andreas Stenling