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Psychophysik der Funktionellen Neurologischen Symptome und die Rolle der Emotionsregulation bei deren Entstehung.

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Valentin Held; Privatdozentin Dr. Inga Niedtfeld
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441101508
 
Die bio-psycho-sozialen Zusammenhänge von organisch nicht erklärbaren neurologischen Symptomen, insbesondere Empfindungs- und Bewegungsstörungen, sind bisher nicht hinreichend geklärt. Solche Symptome wurden in der Vergangenheit als Konversionsstörung beschrieben und werden im aktuellen Diagnosemanual DSM-5 als Störung mit Funktionellen Neurologischen Symptomen (FNS) bezeichnet. Obwohl die Prävalenzraten von FNS mit bis zu 30% in neurologischen Kliniken eine hohe Relevanz für das Gesundheitssystem nahelegen und in der Vergangenheit eine Vielzahl von theoretischen Modellen zur Entstehung von FNS diskutiert wurden, ist die Evidenz in vielen Bereichen gering. Auf der biologisch-psychophysischen Ebene sind die sehr häufigen sensiblen Störungen bislang nicht quantitativ und systematisch erfasst worden. Bezüglich der psychosozialen Faktoren wurde in früheren Studien festgestellt, dass Patienten mit FNS eine erhöhte Rate an Stressoren und Traumatisierungen in ihrer Lebensgeschichte aufweisen. Weiterhin scheint die Emotionsverarbeitung und Emotionsregulation bei dieser Patientengruppe beeinträchtigt zu sein. Allerdings gibt es nur wenige experimentelle Studien zu den psychopathologischen Mechanismen und aufrechterhaltenden Bedingungen von FNS. In dem beantragten Projekt sollen einerseits bei FNS-Patienten Störungen des sensiblen Systems systematisch mit der Quantitativen Sensorischen Testung (QST) untersucht und erfasst werden um sowohl Einblicke in die Psychophysik der Erkrankungen zu gewinnen, als auch diagnostische Marker zu identifizieren. Andererseits sollen sowohl die intra- als auch die interpersonelle Emotionsregulation bei Patienten mit funktionellen Empfindungs- und Bewegungsstörungen mit Hilfe von experimentellen Paradigmen untersucht werden. Psychophysiologische Korrelate sowie das subjektive Erleben werden als Erfolgsmaße für Emotionsregulation verwendet. Weiterhin soll mathematische Modellierung genutzt werden, um die Selektion verschiedener Emotionsregulationsstrategien im Sinne eines Entscheidungsprozesses zu untersuchen. Das beantragte Projekt soll detaillierte Erkenntnisse über die Psychopathologie und Psychophysik der FNS erbringen, welche perspektivisch zur Verbesserung bestehender Therapieansätze beitragen können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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