Die Bilanzierung von Lernergebnissen auf nicht-individueller Ebene (Schule, Bundesland) im Rahmen von Schulleistungsstudien ist Kernstück eines evidenz-basierten Rechenschaftssystems im Bildungswesen. Zur Rechenschaftslegung werden oft nicht die Schülertestleistungen auf den kontinuierlichen Messskalen herangezogen, sondern deren klassifikatorische Einteilung in wenige Kompetenzstufen. Die Festlegung von Grenzwerten (Cut- Scores), die den Übergang zwischen Kompetenzstufen markieren, wird als Standard-Setting bezeichnet. Das beantragte Projekt untersucht am Beispiel der Kompetenzstufenmodelle der länderübergreifenden Bildungsstandards für Englisch und des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GERS), welche Standard-Setting Verfahren umfassend valide Cut-Scores generieren. Als Validitätskriterien werden untersucht: (1) die Passung zwischen den Kompetenzstufendeskriptoren der Bildungsstandards bzw. des GERS und den auf ihrer Basis entwickelten Testaufgaben, (2) der Effekt prozeduraler und statistischer Varianten des Standard-Setting, (3) die Übereinstimmung von lehrerseitigen und Standard-Setting generierten Kompetenzstufenzuordnungen und (4) die Angemessenheit der Ergebnisrezeption in der nichtfachlichen Öffentlichkeit. In der zweiten Projektphase werden zu den jeweiligen Validitätsaspekten ergänzende und vertiefende Studien durchgeführt.
DFG Programme
Priority Programmes