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Schätzung von Inzidenz, Progression und relativem Risiko für frühe und späte altersbedingte Makuladegeneration in einer älteren Bevölkerung aus Deutschland unter Berücksichtigung unterschiedlicher Klassifikationsansätze
Antragstellerinnen
Dr. Caroline Brandl; Professorin Dr. Iris M. Heid
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 434737162
Späte altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine schwerwiegende Erkrankung des Auges und der Hauptgrund für Erblindung in Industrienationen. Der späten AMD gehen typischerweise frühe Formen voran. Frühe und späte AMD treten vor allem in der älteren Bevölkerung auf. Wichtige benötigte epidemiologische Maßzahlen sind Inzidenz von früher und später AMD, Progression von früher AMD zu später AMD und deren Abhängigkeit von Risikofaktoren. Die aktuelle epidemiologische Forschung vor allem der frühen AMD ist durch Unsicherheiten behindert: (i) limitierte Datenlage zu Kohorten-Studien in der älteren Allgemeinbevölkerung, insbesondere in Deutschland, (ii) unterschiedliche Klassifikationssysteme für frühe AMD und unklare Auswirkung auf Inzidenz-, Progression- und Risikoschätzer, (iii) neue Möglichkeiten durch multimodale Bildgebung zur verbesserten AMD-Endpunktbestimmung, aber keine populationsbasierten Daten zur Re-Klassifikation oder Auswirkung auf Inzidenz-, Progressions-, und Risikoschätzer. Die multimodale Bildgebung ermöglicht darüber hinaus die Bestimmung neuer Parameter, deren Rolle als potentielle Bildgebungsbiomarker für Erkrankungsentwicklung oder Progression von großem Interesse sein können. Es ist unser allgemeines Ziel, Inzidenz von früher und später AMD sowie Progression von frühe auf späte AMD zu schätzen, deren Abhängigkeit von Risikofaktoren zu verstehen und neue multimodale Bildgebungs-Parameter auf deren Eignung als potentielle Bildgebungsbiomarker zu untersuchen. Unsere spezifischen Ziele sind (1) die Quantifizierung von Inzidenz und Progression in Abhängigkeit von Alter und genetischem Risikoscore für sechs Klassifikationssysteme für frühe AMD ohne und mit Hinzunahme von multimodaler Bildgebung (Multi-State-Modell für Paneldaten), (2) der Vergleich von Klassifikationssystemen für frühe AMD hinsichtlich deren Relation zueinander (Konkordanz, Distanzmaß) und hinsichtlich prognostischer Validität (Prädiktion einer Progression zu später AMD, basierend auf Schätzern aus Ziel 1; Prädiktion der visuellen Funktion, gemischte lineare/logistische Regression), (3) die Untersuchung der Assoziation von Netzhautschichtdicken auf inzidente frühe AMD, um diese potentiell als Bildgebungsbiomarker zu unterstützen (Proportional-Hazard-Modell für diskrete Beobachtungszeitpunkte). Unser Ansatz ist die longitudinale Beobachtung einer älteren Bevölkerungsgruppe. Dazu steht uns die AugUR-Studie, eine Kohorten-Studie der über 70-jährigen Bevölkerung in/um Regensburg, mit Baseline-Untersuchungen (n~2300) und teilweise Follow-Up (n=788) zur Verfügung. Wir beantragen hier Unterstützung für die Finanzierung der Vervollständigung der Follow-Up Untersuchungen (n~1350). Über die Laufzeit dieses Projekts hinaus werden diese Daten und Auswertungen zu gemeinschaftlichen europäischen Anstrengungen zur Quantifizierung von Lebensstil und metabolischen Parametern als Risikofaktoren für frühe und späte AMD beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen