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Die Rolle von TAOK2 in der Neuronalen Migration
Antragsteller
Dr. Froylan Calderon de Anda
Fachliche Zuordnung
Entwicklungsneurobiologie
Biologische Psychiatrie
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 434353741
Studien an post mortem Gehirnen humaner Autisten und an Mausmodellen für Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) haben anatomische Unterschiede im Gehirn von Autisten zeigen können. Dazu gehören das Vorhandensein fehlerhaft definierter neokortikaler Zellschichten (Laminierungsdefekte) sowie eine abnormale Struktur und Funktion dendritischer Dornfortsätze (postsynaptischer Anteil der erregenden Synapsen). Obwohl es wahrscheinlich ist, dass diese Entwicklungsdefekte zur Ätiologie der Krankheit beitragen, konnten die betroffenen Signaltransduktionswege, die diese Anomalien verursachen, noch nicht aufgeklärt werden. Diese Informationen sind aber unerlässlich, da sie eine notwendige Voraussetzung für die Entwicklung zielgerichteter therapeutischer Arzneimittel darstellen.In dem vorliegenden Antrag werden Untersuchungen an dem Gen thousand-and-one-amino acid serine/threonine protein kinase 2 (TAO2), welches in dem ASD-assoziierten genomischen Abschnitt 16p11.2 liegt und in variabler Kopienzahl (copy number variation CNV) in Autismuspatienten vorkommt, vorgeschlagen. TAO2 kann die Bildung kortikaler Dendriten regulieren und ist in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse, da es ein direktes Ziel des RNA-Bindeproteins Fragile X Mental Retardation Protein (FMRP; von dem FMR1-Gen kodiert) ist, das, wenn nicht vorhanden oder mutiert, zu der häufigsten Form erblicher geistiger Behinderung (Fragiles X-Syndrom, FXS)) führt. Wir untersuchen nunmehr die spannende Hypothese, ob TAO2 neuronale Migration während der frühen Hirnentwicklung regulieren kann. Damit könnte ein neuer ASD-assoziierter Signaltransduktionsweg definiert werden, der die defizitäre Hirnkonnektivität und die ASD-typischen Verhaltensänderungen in Autisten verursachen könnte. Ermutigt durch unsere vielversprechenden vorläufigen Versuchsergebnisse erbitten wir Förderung durch die DFG, um dieses wichtige Projekt weiterentwickeln zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Melanie Richter, Ph.D.