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Augmented Reality als Rekonstruktionswerkzeug der Bauforschung. Interdisziplinäre Methodenentwicklung in den Mixed Realities am Beispiel der römischen Weltkulturerbestätten Triers
Antragsteller
Dr.-Ing. Clemens Brünenberg
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432375836
Dreidimensionale Rekonstruktionsmodelle verlorener Gebäudezustände werden in der historischen Bauforschung als heuristisches Werkzeug begriffen. Sie sind Vermittler bestimmter visueller Vorstellungen und tragen entscheidend dazu bei, Fragen unter anderem zu Raumgestaltung oder konstruktiven Abläufen bis hin zu Detaillösungen zu klären. Die inhaltliche Bedeutung und Aussagekraft dieser Modelle steht in enger Beziehung mit dem realen Objekt, ihr Entstehungsprozess ist in aller Regel jedoch von diesem losgelöst.Mithilfe der technischen Möglichkeiten der Augmented Reality (AR) wird in diesem Projekt genau dieser Entstehungsprozess eines Rekonstruktionsmodells erstmals direkt mit dem Untersuchungsobjekt verbunden und damit die Rekonstruktionsmethodik neu definiert. Allein durch die immersive Wirkungsweise der Augmented Reality, also der Überlagerung von realer Umgebung und virtuellen Inhalten, wird die Arbeit an der Rekonstruktion direkt am Objekt in drei Realitätsebenen erst möglich. So wird der tatsächlich existierende Gebäudebestand (erste Ebene) mit dem digital erfassten Gebäudebestand (zweite Ebene) verknüpf, um darauf unmittelbar am Objekt die virtuelle Rekonstruktion aufzubauen (dritte Ebene). Die tatsächliche Modellierarbeit findet über eine AR-Brille nun erstmals direkt am Standort des zu untersuchenden Gebäudes statt. Ein integraler Bestandteil dieses innovativen Ansatzes ist die Vernetzung aller am Rekonstruktionsprozess beteiligten Personen am Objekt. Über eine breite, inter- und transdisziplinär ausgerichtete Diskussion wird die disziplinäre Expertise erweitert; die Ergebnisse dieser kollaborativen Arbeit finden unmittelbar in der Rekonstruktion ihre Umsetzung. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Arbeitswerkzeuges zur methodischen Anwendung dieses neuen Ansatzes. Die Erprobung und Entwicklung des Werkzeuges erfolgt im Rahmen dieses Projektes am Beispiel der kaiserzeitlichen Barbarathermen in Trier.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Professor Dr.-Ing. Martin Kim; Professorin Dr. Franziska Lang