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Glücksspiel und soziale Kontrolle. Eine soziologische Untersuchung der Herausbildung eines neuen Kontrollregimes im Feld des kommerziellen Automatenspiels
Antragsteller
Professor Dr. Jo Reichertz
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Soziologische Theorie
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432259620
Das Projekt untersucht die aktuellen Regulierungsversuche des kommerziellen Automatenspiels in Deutschland, die explizit auf die Bekämpfung des sozialen Problems der „Glücksspielsucht“ gerichtet sind. Ziel ist es, den Prozess empirisch zu rekonstruieren und zu analysieren, wie soziale Kontrolle initiiert und institutionell umgesetzt wird, wie die betroffenen Spielenden und Unternehmen auf die Kontrollansätze reagieren und welche Umsetzungshindernisse und Ausweichbewegungen zu beobachten sind. Bei der Analyse von aktuellen Transformationen im Bereich des kommerziellen Glücksspiels verfolgt das Projekt die Perspektive einer (konstruktivistischen) Soziologie sozialer Probleme und stützt sich bei der Interpretation der erhobenen Daten teils auf inhaltsanalytische, teils auf hermeneutische Methoden sowie auf die wissenssoziologisch orientierte Diskursanalyse. Mit dem Glücksspiel befasst sich das Projekt nicht nur mit in einem bislang von der (deutschsprachigen) Soziologie stark vernachlässigten Bereich sozialer Wirklichkeit, sondern es will zugleich einen Beitrag leisten, um dem anhaltenden Bedarf nach einem zeitgemäßen Konzept sozialer Kontrolle in einer zunehmend digitalisierten Welt gerecht zu werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen